Berlin. Die Deutsche Bahn ist aus Sicht ihres Aufsichtsrats reif für den geplanten Börsengang. Einen Tag vor der Präsentation der Jahresbilanz 2006 sagte Aufsichtsratschef Werner Müller am Mittwoch in Berlin: "Das Unternehmen ist kapitalmarktfähig. Jetzt ist es Sache der Politik, die Weichen für eine Teilprivatisierung endgültig zu stellen." Der bundeseigene Konzern soll nach dem Willen der großen Koalition bis spätestens 2009 an die Börse. Frühestens im Mai wird die Bundesregierung dazu einen Gesetzentwurf vorlegen. Bahn-Vorstandschef Hartmut Mehdorn nannte am Mittwoch erstmals die Höhe seines Gehalts: 2006 waren es mehr als drei Millionen Euro. Der Bahn-Aufsichtsrat billigte den Jahresabschluss 2006, den Mehdorn und Finanzvorstand Diethelm Sack am Donnerstag in Berlin erläutern wollen. Vorab war bereits bekannt geworden, dass die Bahn AG bei Umsatz und Gewinn Rekordwerte erreicht hat. So steigerte der Konzern das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,35 Milliarden auf annähernd 2,5 Milliarden Euro. Mehdorn verdiente im vergangenen Jahr 3,18 Millionen Euro, wie er selbst bestätigte. "Dazu muss man aber wissen: Nur ein Viertel meines Gehalts ist fix. Die restlichen drei Viertel sind vom Erfolg abhängig", ergänzte er. Der Aufsichtsrat hatte zuvor für den Konzern beschlossen, die Leitlinien zur verantwortungsvollen Unternehmensführung (Corporate Governance) freiwillig zu beachten. Diese Empfehlungen einer Regierungskommission gelten für börsennotierte Unternehmen, zu denen die Bahn nicht gehört. In den Leitlinien steht, dass die Gehälter der Vorstandsmitglieder einzeln ausgewiesen werden sollen. Seit August 2005 ist diese Offenlegung für die rund 1200 börsennotierten Aktiengesellschaften in Deutschland gesetzliche Pflicht.
Aufsichtsratchef: Deutsche Bahn ist kapitalmarktfähig

Nach Auffassung seines Aufsichtsrats ist der Konzern für den 2009 geplanten Börsengang gerüstet.