Neuer Schreck für die Autofahrer – die Bundesregierung will ab November 2001 eine neue Schwefelsteuer einführen. Drei Pfennig mehr soll dann der Liter Kraftstoff kosten, das werde den Benzinpreis erneut in die Höhe treiben, berichtete die "Bild am Sonntag". Als Übeltäter wurde Bundesumweltminister Jürgen Trittin ausgemacht. Doch sein Ministerium dementierte umgehend und mit Nachdruck. Höhere Belastungen für die Autofahrer gebe es nicht, mit dem Aufschlag wolle die Bundesregierung lediglich die "flächendeckende Einführung von schwefelfreien Kraftstoffen" in Deutschland beschleunigen, teilte das Ministerium mit. Für schwefelfreie Kraftstoffe werde keine Steuer erhoben, und die schwefelhaltigen würden ab diesem Datum nicht mehr angeboten. Die deutsche Mineralölwirtschaft will spätestens ab November 2001 nur noch schwefelarmes Benzin anbieten "Die neue Umwelt- oder Schwefelsteuer wird die Autofahrer deshalb nicht direkt treffen", heißt es in einer Mitteilung des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) vom Montag. Allerdings würden sich die höheren Kosten für die Herstellung schwefelarmer Kraftstoffe in den Preisen niederschlagen. Es sei aber noch nicht abzuschätzen, wie stark sich das Benzin dadurch verteuern könnte. Die Automobilwirtschaft, Umweltschutzverbände und Autofahrerclubs hatten immer wieder die frühzeitige Einführung schwefelfreier Kraftstoffegefordert. Nach dem Auto-Öl-Programm der EU müssen schwefelfreies Benzin und Diesel bis spätestens 2005 EU-weit angeboten werden.
Aufregung um neue Schwefelsteuer für Kraftstoff
Mit der Abgabe will Trittin die Einführung schwefelfreier Kraftstoffe fördern