Hamburg. Die EU-Kommission rechnet je nach Struktur des künftig gewählten Betreibermodells mit Gesamtkosten von neun bis zwölf Milliarden Euro im Zeitraum 2007 bis 2030, berichtete das Blatt (Mittwochausgabe) unter Berufung auf eine Mitteilung der EU-Kommission an das europäische Parlament. In Kreisen der EU-Ratspräsidentschaft war im Mai noch von Kosten in Höhe von etwa sieben Milliarden Euro die Rede. Nach dem Bericht der Zeitung könnten durch den Verkauf der Galileo-Dienste zwar wieder etwa acht bis zehn Milliarden Euro an Einnahmen hereingespielt werden. Diese Prognose sei aber unsicher, weil das künftig verbesserte US-Navigationssystem GPS III zahlreiche Dienste kostenlos anbieten werde. Je später daher der Galileo-Aufbau erfolge, umso negativer sei dies für die Galileo-Einnahmen. Mitte Mai hatte die EU Kommission wegen der rund fünfjährigen Verzögerung bei Galileo und Problemen mit dem privatwirtschaftlichen Betreiberkonsortium bereits Alarm geschlagen. Die Kommission spricht sich jetzt dafür aus, das Galileo-System komplett in staatlicher Regie aufzubauen und die Privatwirtschaft erst später beim Betrieb wieder einzubinden. An diesem Freitag sollen die EU-Verkehrsminister über das Zukunftskonzept entscheiden.
Aufbau von Navigationssystem Galileo teurer als bekannt – GPS kontert mit Kostenlosdiensten
Der Aufbau und Betrieb des europäischen Navigationssatellitennetzes Galileo ist nach einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ erheblich teurer als bisher bekannt.