-- Anzeige --

Anti-Terror-Paket für die Luftfracht geplant

03.11.2010 10:13 Uhr
Anti-Terror-Paket für die Luftfracht geplant
© Foto: Hermann J. Knippertz

EU-Minister beraten kommenden Montag über Anti-Terror-Paket für die Luftfracht /Flächendeckender Einsatz von Frachtscannern gefordert / Bundespolizei soll künftig auch Luftfracht kontrollieren

-- Anzeige --

Berlin. Nach den Funden von Paketbomben aus dem Jemen und aus Griechenland drängt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Europäischen Union auf schärfere Kontrollen. "Es geht vordringlich darum, weltweit strengere Kontrollen durchzusetzen, um Terroranschlägen vorzubeugen“, sagte Merkel der „Passauer Neuen Presse“. Ein Arbeitsstab der Regierung prüft, ob die Bundespolizei künftig auch die Luftfracht überwachen soll. Dies fordert der Unions-Innenexperte Hans-Peter Uhl (CSU). Uhl kritisierte, Luftfracht werde in Deutschland "bislang nur unzureichend kontrolliert". Derzeit wird Luftfracht in erster Linie von den Logistikunternehmen selbst kontrolliert. Die Aufsicht liegt beim Luftfahrtbundesamt.

Der FDP-Verkehrspolitiker Patrick Döring unterstützte den Vorstoß: "Es ist schwer verständlich, warum es bei den Passagieren so strenge Sicherheitsvorkehrungen gibt, in der Fracht, die in derselben Maschine transportiert wird, aber nicht". Es sei richtig, die Sicherheit im Flugverkehr künftig in eine Hand zu legen, erklärte auch der FDP-Innenpolitiker Hartfrid Wolff. Der Grünen-Innenpolitiker Wolfgang Wieland meinte: "Der Umgang mit der Frachtpost ist in Deutschland offenbar erschreckend lax gehandhabt worden".

Verbesserte Überprüfungen der Luftfracht fordert auch Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD). Das Bundesinnenministerium bestätigte, in dem von der Regierung nach den Paketbombenfunden eingerichteten Arbeitsstab sei über erweiterte Zuständigkeiten für die Bundespolizei gesprochen worden. "Die Frage ist gestellt und sie braucht eine Antwort", sagte ein Sprecher. Für Entscheidungen sei es aber noch zu früh.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Konrad Freiberg hob hervor, es gebe bei der Sicherheit eine fatale Tendenz zur Privatisierung. In der Wirtschaft gibt es massive Befürchtungen, strengere Kontrollen könnten den weltweiten Warenverkehr beeinträchtigen.

Innenminister Thomas de Maizière (CDU) will das Thema nächste Woche mit seinen EU-Kollegen beraten. Eine Arbeitsgruppe soll nach Wunsch von de Maizière bis Dezember ein Anti-Terror-Paket für die Luftfracht schnüren. De Maizière sagte der ARD, der Frachtverkehr sei nicht so sicher wie der Flugverkehr bei Personen. Deutsche Alleingänge solle es nicht geben. Am Montag werde er mit den EU-Partnern zusammenkommen. Das Ziel seien präzisere Informationen und gezieltere Kontrollen. (jök/ak/dpa)

 

 

 

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.