Interview: Alleine stark, gemeinsam stärker

Immer mehr Kooperationen schließen strategische Allianzen. Jüngstes Beispiel sind KoLoS, Part Load Alliance und HäRa. Wie sinnvoll sind solche Kooperationen der Kooperationen? Das ist in der Tat eine neue Entwicklung. Denn der Wettbewerb wird härter, nicht nur durch die internationale Konkurrenz, sondern auch durch die neuen digitalen Angebote und Entwicklungen bei den Verladern. Diese tendieren immer mehr zu einer Komplexitäts-Reduzierung bei der Suche nach Transportkapazitäten. Davon profitieren die Anbieter digitaler Plattformen, da sie den Spediteur umgehen und trotzdem eine zentrale Adresse bieten, die Auslastung erhöhen und so Kosten reduzieren. Dies kann kein kleiner oder mittelständischer Transporteur leisten. Ein Ausweg ist die Zusammenarbeit mit Plattformen; ein anderer Weg die Kooperation mit anderen Transporteuren. Welche Vorteile bietet eine solche Kooperation Transportdienstleistern, die im Teil- und Komplettladungsgeschäft tätig sind? Wenn kleinere Transportbetriebe miteinander kooperieren, haben sie eine größere Marktmacht. Diese können sie auf unterschiedlichste Art und Weise nutzen, etwa beim Einkauf von Equipment, aber auch beim Vertrieb ihrer eigenen Leistungen. Und natürlich hilft eine solche Kooperation im Teilladungsgeschäft, die Auslastung von Fahrzeugen zu steigern - gerade bei der Rückladung - und die Zahl der Leerkilometer zu reduzieren. Vor allem aber haben Unternehmen durch eine Kooperation mehr Finanzkraft. Und das ist gerade jetzt im Zeitalter der Digitalisierung sehr wichtig. Warum? Bekanntlich sind die Margen im Teil- und Komplettladungsmarkt nicht groß. Die kleinen Unternehmen haben damit selten die Möglichkeit, in digitale Projekte zu investieren. Wenn die Transportbetriebe die digitale Entwicklung nicht verschlafen wollen, ist die einzige Möglichkeit, gemeinsam in ein Projekt zu investieren. Das wäre jetzt dringend nötig, um sich dem Wettbewerb durch solche Online-Plattformen zu stellen.

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