München. Aktionärsschützer machen Front gegen den geplanten Einzug von VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch und weiterer VW-Vertreter in den MAN-Aufsichtsrat. Unter der Führung Piëchs sei VW in jüngster Zeit zum „Paradebeispiel schlechter Corporate Governance“ geworden, kritisierte die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) am Donnerstag in München. Es sei zudem nicht hinnehmbar, „dass Dr. Piëch sich bereits gegenwärtig als Aufsichtsratsvorsitzender von MAN aufführt und damit anscheinend über das Schicksal des MAN-Konzerns entschieden hat“, erklärte die SdK. Für die MAN-Hauptversammlung am 10. Mai haben die Aktionärsschützer einen Gegenantrag angemeldet. Anstelle Piëchs werde der Corporate-Governance-Experte Christian Strenger zur Wahl in das MAN-Kontrollgremium vorgeschlagen, hieß es. VW ist größter Aktionär sowohl von MAN als auch von Scania. Die SdK warf Piëch vor, Arbeitnehmervertretern im MAN-Aufsichtsrat bereits Zusagen für die geplante Umstrukturierung des Konzerns gemacht zu haben. „Dies ist nach Ansicht der SdK ein Angriff auf essenzielle Corporate-Governance-Grundsätze“, erklärten die Aktionärsschützer. Piëch will sich mit der Kandidatur für das MAN-Kontrollgremium möglichst viel Einfluss in der erwarteten Nutzfahrzeug-Allianz aus MAN, Scania und den Nutzfahrzeug-Aktivitäten von Volkswagen sichern. Medienberichten zufolge strebt der VW-Aufsichtsratschef auch bei MAN an die Spitze des Gremiums. Neben Piëch kandidiert auch der Chef von VW Nutzfahrzeuge, Stephan Schaller. Bereits in den MAN-Aufsichtsrat nachgerückt ist der neue Chef der VW-Tochter Audi, Rupert Stadler. (dpa)
Aktionärsschützer wollen Piëch nicht im MAN-Aufsichtsrat
Aktionärsschützer haben Gegenantrag angemeldet: Anstelle Piëchs werde Christian Strenger zur Wahl in das MAN-Kontrollgremium vorgeschlagen