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Air France droht Gewerkschaften

22.06.2012 18:15 Uhr
Air France KLM
Große struktuerelle Veränderungen bei Air France
© Foto: Air France

Die Fluglinie Air France will ihr beschlossenes Sparprogramm ohne Abstriche umsetzen. Strategischer Schwenk im Frachtbereich angekündigt.

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Paris. Kaum sind die Wahlen in Frankreich beendet, kündigt die teilstaatliche Air France-KLM ein hartes Sparprogramm in Verbindung mit einem Strategiewechsel an. Danach will sich die Pariser Fluglinie bis Ende 2013 von insgesamt 5000 Mitarbeitern trennen. Diese Jobkürzungen führen zusammen mit Kapazitätsanpassungen und Veränderungen des Netzwerks nach Aussage von Konzernchef Alexandre de Juniac zu Einsparungen von zwei Milliarden Euro. Er hoffe, dass der Abbau der Arbeitsplätze über freiwilliges Ausscheiden von Mitarbeitern, Frühverrentungen, Teilzeitarbeit und die Teilung eines Vollzeitplatzes durch zwei Mitarbeiter einvernehmlich umgesetzt werden könne. Sollten sich die französischen Gewerkschaften dem "Transformationsplan" durch Streiks oder andere Formen des Boykotts widersetzen, bliebe dem Unternehmensvorstand keine andere Wahl, als Kündigungen auszusprechen.

Die Drohung Juniacs basiert auf Erfahrungen aus der Vergangenheit mit den Arbeitnehmervertretungen, die die Beschäftigten von Air France stets zu Aktionen gegen jedwede Form von Jobkürzungen oder Veränderungen der Arbeitsprozesse aufgerufen hatten. An die Adresse der Gewerkschaften gerichtet sagte der CEO, dass der „Transformationsplan“ nicht verhandelbar sei. Als dessen Ziel nannte der Manager die Rückkehr zur Profitabilität und einen besseren Kundenservice speziell durch Air France.

Strategischer Schwenk angekündigt

Überaschend kündigte Juniac auch einen strategischen Schwenk des Konzerns an. Künftig sei es nicht mehr das primäre Ziel, möglichst hohe Marktanteile zu erobern, sondern die Erzielung von Gewinnen stehe im Zentrum aller Maßnahmen.

Für die vereinigte Frachtdivision Air France-KLM-Martinair Cargo wurden Pläne einer 20-prozentigen Kapazitätsreduzierung bestätigt. Danach wird AF Cargo nur noch vier Frachter betreiben: jeweils zwei B747-400F und B777F. Vor drei Jahren waren es noch zwölf Cargoflugzeuge.

Wichtigster Kapazitätsanbieter ist künftig Martinair, die sechs B747-400F und sieben MD-11F betreibt. Seit dem 1. Juni ist das gesamte Frachter-Netzwerk von AF-KLM und Martinair integriert. China wird wegen des geringeren Transportaufkommens weniger angeflogen. Dafür sollen West Afrika, Nordamerika, Mexiko, Japan und Indien mit der angrenzenden südostasiatischen Region stärker bedient werden.

Die vereinigte Cargodivision hat zur aktuellen wirtschaftlichen Agonie des Gesamtkonzerns maßgeblich beigetragen. So verbuchte das Frachttrio speziell durch die Verluste von AF Cargo im ersten Quartal 2012 ein Defizit von 74,1 Mio. Euro, nach einem Minus von 9,3 Mio. Euro im Vorjahresquartal. (hs) 

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