Moskau/Russland. Die größte russische Fluglinie Aeroflot hat ihr Interesse an der maroden italienischen Fluggesellschaft Alitalia bekräftigt. Aeroflot wolle Fuß auf dem europäischen Luftfahrt-Markt fassen und dabei zum viertgrößten europäischen Luftfahrtunternehmen nach British Airways, Air France-KLM und Lufthansa aufsteigen, sagte Aeroflot-Chef Waleri Okulow in einem Interview der Moskauer Tageszeitung „Kommersant“. Aeroflot bekundete auch Interesse an der staatlichen serbischen Linie JAT Airways. Aeroflot nimmt gemeinsam mit der italienischen Bank UniCredit am Bieterwettbewerb um Alitalia teil. Zweiter Bieter ist die AP Holding, zu der auch die Fluggesellschaft Air One gehört. Der dritte Bewerber, das Konsortium um Texas Pacific und Matlin Patterson Mediobanca, hatte sich nach Angaben der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“ Ende Mai aus dem Bieterwettstreit zurückgezogen. Okulow signalisierte auch Interesse seines Unternehmens an der serbischen JAT Airways. „Aber das liegt vor allem bei der Regierung Serbiens. Sollte sie eine Privatisierung der Firma beschließen, werden wir mitbieten.“ Auf der Basis von JAT Airways würde Aeroflot einen großen Verkehrsknotenpunkt (Hub) auf dem Balkan einrichten. Aeroflot plant nach Angaben der russischen Agentur Interfax vom Donnerstag den Erwerb von 22 Maschinen des Typs Boeing-787 Dreamliner. Ein Vertrag darüber solle am Wochenende am Rande des St. Petersburger Wirtschaftsforums unterschrieben werden. Die Russen wollten die Nachricht zunächst nicht kommentieren. Ende März hatte EADS-Tochter Airbus eine Vorvereinbarung mit Aeroflot zum Kauf von 22 A350XWB bekannt gegeben. Die noch in Entwicklung befindlichen Maschinen dürften 2014 bis 2017 an Aeroflot ausgeliefert werden. (dpa)
Aeroflot hält an Expansionskurs fest
Russische Airline bekräftigt Interesse an einer Übernahme von Alitalia und der serbischen Fluggesellschaft JAT