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A40-Brücken-Sperrung: Logistikverband VVWL fordert Maßnahmen

09.08.2017 17:04 Uhr
Hendrik Wüst
Auf dem Krisengipfel hat NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst am Mittwoch mit Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und Behörden über einen Krisenfahrplan zur Sanierung der gesperrten A40-Rheinbrücke in Neuenkamp beraten - dabei war auch der VVWL
© Foto: Oliver Berg/dpa/picture-alliance

Der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik NRW ist erleichtert, dass die Rheinbrücke ab 17. August wieder offen sein soll. Wegen der auch andernorts maroden Infrastruktur verlangt er mehr Tempo bei Bauprojekten.

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Duisburg/Münster/Düsseldorf. Mit großer Erleichterung hat der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik NRW (VVWL) auf die heutige Ankündigung reagiert, dass die Vollsperrung der A40-Rheinbrücke Neuenkamp bei Duisburg nach umfangreichen Reparaturarbeiten voraussichtlich ab dem 17. August um 5 Uhr wieder aufgehoben werden kann. „Das schlimmste Szenario, dass auch außerhalb der Sommerferien rund 90.000 Pkw zusammen mit unseren fast 10.000 Lkw auf den Ausweichstrecken im Dauerstau stehen, bleibt uns zumindest diesmal erspart“, sagte Christoph Kösters, Hauptgeschäftsführer des VVWL NRW.

Acht von zehn Rheinbrücken sind inzwischen kaputt

Die A40-Rheinbrücke bleibt dennoch ein Sorgenkind der Verkehrswirtschaft. Denn niemand könne heute versprechen, dass sie bis zur geplanten Fertigstellung des ersten Neubauteils im Jahr 2023 tatsächlich halten werde, erklärte der Verband. Zehn von zwölf in der Zuständigkeit von Strassen.NRW stehenden Rheinbrücken in NRW seien mittlerweile geschädigt, darunter die dauerhaft für den Lkw-Verkehr gesperrte Leverkusener Autobahnbrücke.

„Wir brauchen vor diesem Hintergrund dringend eine Beschleunigung des europäischen Planungsrechtes. Natürlich brauchen wir eine demokratische Bürgerbeteiligung bei großen Bauvorhaben – aber es kann nicht angehen, dass eine der wichtigsten Verbindungsstrecken zwischen Benelux und den Ruhrhäfen auszufallen droht und ein Ersatz erst acht bis zehn Jahre später möglich ist“, forderte Kösters.

Kösters: Überladene Lkw aus der Region nicht die Ursache

In der Sitzung mit NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) und hochrangigen Vertretern der Wirtschaft widersprach Kösters am Mittwoch Vermutungen, dass jeder dritte Lkw überladen über die Brücke fahren würde. Nicht zuletzt bei deutschen Großverladern im Raum Duisburg werde jeder Lastzug vor der Abfahrt verwogen und bei Überladung gar nicht erst wieder in den öffentlichen Straßenverkehr gelassen, konterte er.

Nicht zuletzt durch die höheren zulässigen Gewichte in den Niederlanden und Belgien gibt es seiner Erfahrung nach aber durchaus schwarze Schafe, die es insbesondere im jetzt kritischen Zustand von der A40-Rheinbrücke fernzuhalten gelte. Nicht zuletzt deswegen trägt der VVWL NRW die vom Ministerium geplante Wiege- und Sperranlage trotz ihrer verkehrsbeeinträchtigenden Effekte mit.

Großräumige und dauerhafte Umleitung keine Option

Eine Absage erteilte Kösters der Hoffnung, den Lkw-Verkehr großräumig und dauerhaft mit Beschilderungen um die A40-Rheinbrücke herumzuleiten: „Über 80 Prozent der Lkw-Verkehre in Deutschland finden auf einer Strecke unter 200 Kilometern statt. Diese Verkehre sind im Kundeninteresse auf angemessene Transportentfernungen angewiesen, wenn die Logistik Menschen und Wirtschaft in angemessener Zeit bedienen soll“, sagte Kösters. Die Lenk- und Ruhezeiten der Lkw-Fahrer und der diesbezügliche Personalmangel stellten weitere Einschränkungen dar.

„Wenn nicht gewollt ist, dass unsere ganze Wirtschaft im Stau steht, muss die Brücke bis zur Fertigstellung des Neubaus erhalten bleiben“, betonte der VVWL NRW. Die Prozesse, insbesondere zum Neubau nicht nur der A40-Brücke, sollten, wie es im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung schon zu lesen ist, weiter und spürbar beschleunigt werden, lautet ein Fazit des Verbandes nach der Sitzung mit NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst am Donnerstag.

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(ag)

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