24plus reagiert auf Palettenkrise

04.06.2008 13:01 Uhr
Europaletten
24plus kritisiert die oftmals maroden Holzpaletten (Bild: 24plus)
© Foto: 24plus

Stückgutkooperation schränkt Tauschmöglichkeiten ein - Reaktion auf schrumpfende Zahl der Mitgliedsländer im Europalettenpool

Hauneck. Die Partner der Stückgutkooperation 24plus haben vereinbart, Europaletten nur noch mit Spediteuren aus Ländern zu tauschen, die ebenfalls einen Lademitteltausch anbieten. Hintergrund dieses Beschlusses ist nach Angaben der Organisation die Entscheidung von Spediteuren aus zahlreichen europäischen Länden, darunter Italien, der Schweiz und Dänemark, aus dem europäischen Palettenpool auszusteigen. Werden Sendungen in diese Länder auf Europaletten ausgeliefert, bekommen die deutschen Unternehmen keine Tauschpalette zurück. Jedoch beharren die Spediteure aus dem Ausland bei Sendungen nach Deutschland häufig auf den Palettentausch mit dem Argument, Deutschland sei Mitglied im Palettenpool. „Diese ungleiche Praxis treibt das Lademittelsaldo unserer Partner zwangsläufig ins Minus und belastet damit die Erträge massiv“, sagte 24plus-Geschäftsführer Peter Baumann. „Daher haben sich die 24plus-Partner einvernehmlich entschieden, das Tauschsystem nur noch dort zu akzeptieren, wo es funktioniert. Wo wir getauscht bekommen, tauschen wir gerne.“ Andernfalls gilt nach der Neuregelung von 24plus eine Europalette – wie ein Karton – als Bestandteil der Sendung. Baumann: „Es ist dann Aufgabe des Versenders, die Palette dem Empfänger anzurechnen. Dazu führen unsere Partner Gespräche mit ihren Kunden.“ Die Entscheidung der Partner gegen den einseitigen Tausch gelte nur für Sendungen im 24plus-Netz. Unberührt davon blieben individuelle Absprachen zwischen Absender und Empfänger. Baumann kritisierte darüber hinaus den Zustand vieler im Umlauf befindlicher Europaletten. Aufgrund der gestiegenen Holz- und Palettenpreise sei die Qualität der Paletten so schlecht, dass Stückgutkooperationen überproportionale viele Schrottpaletten aussortieren müssten. Baumann forderte daher für die Zukunft praxis- und leistungsgerechte Lösungen. Spediteure könnten auch künftig für ihre Kunden eine umfassende Dienstleistung rund um die Lademittel anbieten, diese müsse jedoch als eigenständige Leistung anerkannt und bezahlt werden. (sb)

MEISTGELESEN


KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.