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Zahlungsmoral trotz Eurokrise auf Rekordhoch

25.06.2012 09:53 Uhr
Deutsche Unternehmen zahlen Rechnungen so pünktlich wie nie

Laut einer Studie begleichen deutsche Unternehmen derzeit Rechnungen so pünktlich wie nie. Zum Jahresende zeichnet sich aber eine Verschlechterung der Zahlungsmoral ab.

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Darmstadt/Berlin. Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen ist im Mai einer Studie zufolge trotz der weiter schwelenden Schuldenkrise in der Eurozone so gut gewesen wie noch nie. Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur „dpa-AFX“ erstellte D&B-Zahlungsindex stieg im vergangenen Monat wegen der robusten Konjunktur in Deutschland auf 87,96 Punkte (April: 87,64) und damit auf den bisher höchsten Stand, wie D&B in Darmstadt mitteilte.

Der Wirtschaftsinformations-Dienstleister erstellt auf Basis von 600 Millionen Rechnungen und Auswertung von Daten von mehr als 700.000 deutschen Firmen eine regelmäßige Studie zur Zahlungsmoral. In den vergangenen Monaten war dieser Zahlungsindex drei Mal in Folge gesunken. „Die deutsche Wirtschaft ist im ersten Quartal wider Erwarten um 0,5 Prozent gewachsen. Das findet aktuell auch seinen Ausdruck in der guten Zahlungsmoral der Unternehmen“, sagte D&B-Geschäftsführer Thomas Dold. Die leichte Zurückhaltung beim Begleichen der Rechnungen in den vergangenen Monaten sei im Mai wieder verschwunden.

Zahlungsmoral wird zum Jahresende schlechter

„Aktuell sehen die Unternehmen keine Notwendigkeit, die Bezahlung von Rechnungen und damit das Ausnutzen von Lieferantenkrediten über deren Fälligkeitsdatum hinaus zu verschieben“, sagte Dold. In den nächsten Monaten zeichnen sich laut dem Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) allerdings mehr Zahlungsausfälle bei deutschen Unternehmen ab. Einer Trendumfrage unter den 560 Mitgliedsunternehmen zufolge befürchten 34 Prozent der Inkassounternehmen bis Ende 2013 eine Verschlechterung der Zahlungsmoral, 55 Prozent erwarten ein Einpendeln auf dem aktuellen Niveau.

„Diese leicht negativen Aussichten sind fast ausschließlich der negativen Entwicklung in Europa zuzurechnen, der sich eine exportorientierte Volkswirtschaft wie die bundesdeutsche nicht vollständig entziehen kann“, sagte BDIU-Präsident Wolfgang Spitz. Unternehmen müssten daher Vorsorge treffen – „ein Abschwung, verbunden mit dann wieder steigenden Zahlungsschwierigkeiten auf Auftraggeberseite ist ein durchaus realistisches Szenario, für das man sich mit entsprechenden Maßnahmen im Forderungsmanagement wappnen muss.“

Das belege die Frühjahrsumfrage: Demnach sind hohe Zahlungs­ausfälle bei eigenen Kunden der Hauptgrund, warum deutsche Unternehmen derzeit ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Das berichten 74 Prozent der befragten Inkassounternehmen. Weitere Gründe sind ein momentaner Liquiditätsengpass (72 Prozent), eine zu geringe Eigenkapitaldecke (58 Prozent) sowie das Ausnutzen eines Lieferantenkredits (53 Prozent), also das beabsichtigte Verzögern von Zahlungen, um eigene Liquiditätsschwächen im Unternehmen auszugleichen. (ag)

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