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Insolvenzen: Unternehmen brechen unter Dauerbelastung zusammen

04.12.2023 13:52 Uhr | Lesezeit: 3 min
Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens
Laut Creditreform brechen immer mehr Firmen unter den Dauerbelastungen der hohen Energiepreise und der Zinswende zusammen
© Foto: Zoonar | stockfotos-m/picture alliance

Die Zahl der Firmeninsolvenzen ist 2023 deutlich gestiegen, dabei mache sich eine Art „Corona-Bumerang“ bemerkbar, so Experten.

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Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist in diesem Jahr deutlich gestiegen. Nach Schätzungen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform werden bis zum Jahresende 18.100 Unternehmen den Gang zum Insolvenzgericht angetreten haben. Das wären den Berechnungen zufolge 23,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. „Immer mehr Firmen brechen unter den Dauerbelastungen der hohen Energiepreise und der Zinswende zusammen“, erläuterte Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, am Montag, 4. Dezember, in Frankfurt anlässlich der Vorstellung der Zahlen. Schätzungsweise 205.000 Arbeitsplätze seien im laufenden Jahr durch Firmeninsolvenzen bedroht oder weggefallen.

Wie auch andere Experten rechnet Creditreform mit einem weiteren Anstieg der Firmenpleiten. „Die Zahl der Insolvenzen wird bei diesen schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch in den kommenden Monaten deutlich ansteigen“, sagte Hantzsch. Die Fallzahlen seien damit fast normalisiert und die Sondereffekte aus der Corona-Zeit weitgehend verpufft. Um eine Pleitewelle infolge der Pandemie abzuwenden, hatte der Staat zeitweise Ausnahmeregelungen ermöglicht. Zu beobachten sei eine Art „Corona-Bumerang“, sagte Hantzsch: Dank staatlicher Hilfen aufrechterhaltene Geschäftsmodelle träfen nun auf harten Wettbewerb, verschleppte Strukturreformen belasteten angesichts der neuen Herausforderungen besonders.

Bereits 2022 waren die Insolvenzzahlen erstmals seit der Wirtschaftskrise 2009 wieder gestiegen. Mit Blick auf 2024 sagte Hantzsch: „Um die 20.000 ist nach jetzigem Kenntnisstand durchaus realistisch.“

Über alle Branchen hinweg sind unter den insolventen Firmen den Zahlen von Creditreform zufolge mehr als 80 Prozent kleine Unternehmen mit höchstens zehn Mitarbeitern. Einer Analyse der Beratungsgesellschaft Falkensteg zufolge geben aber deutlich häufiger als vor Jahresfrist auch größere Unternehmen mit mehr als zehn Millionen Euro Jahresumsatz ihr Geschäft auf. In dieser Kategorie könnte die Zahl der Insolvenzen von 190 in den ersten drei Quartalen noch auf 260 im Gesamtjahr steigen, wie Falkensteg schätzt. In den vergangenen sieben Jahren gab es demnach nur im Jahr 2020 mit 292 Großinsolvenzen mehr Fälle.

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