München/Wolfsburg. Volkswagen hat die Mehrheit an dem Lastwagenhersteller MAN erlangt. Der Wolfsburger Autokonzern hält nun 55,9 Prozent an MAN, wie VW am Montag mitteilte. Im Mai hatte VW überraschend seine Anteile an MAN auf über 30 Prozent erhöht und musste ein Pflichtangebot abgeben. Deshalb hatte VW vom 31. Mai bis 29. Juni gemäß den Bestimmungen des deutschen Übernahmerechts allen außenstehenden Aktionären der MAN SE ein Angebot zum Erwerb ihrer MAN-Aktien zum Preis von 95 Euro je Stammaktie und 59,90 Euro je Vorzugsaktie unterbreitet.
„Volkswagen ist mit dem Ergebnis mehr als zufrieden", sagte Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, und ergänzte: „Damit rückt das Ziel näher, substanzielle Synergien zwischen MAN, Scania und Volkswagen im Interesse aller Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden heben zu können. Wir werden auf dieser Basis in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden die gesetzlich notwendigen weltweiten Freigabeverfahren vorantreiben."
Der Lastwagenbauer MAN begrüßt die Übernahme durch VW. „Unsere Aktionäre haben sich entschieden: MAN wird zur VW-Familie gehören", sagte ein Sprecher am Montag in München. Damit werde ein neues Kapitel in der 253-jährigen Geschichte des Unternehmens aufgeschlagen. „Die sich daraus ergebenen Chancen werden wir aktiv nutzen". Die Wolfsburger Pläne für eine LKW-Allianz mit der schwedischen VW-Tochter Scania würden aus München vollständig unterstützt. „Unser Anspruch daran ist klar: Wir wollen gemeinsam Potenziale heben", sagte der Sprecher. (dpa/ak)