Stockholm. Die schwedische Volkswagen-Tochter Scania hat in der ersten Jahreshälfte ein Drittel weniger verdient als noch im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn sank bei dem Nutzfahrzeugbauer um 34 Prozent auf 3,2 Milliarden Kronen (371 Millionen Euro). Der Umsatz ging in den ersten sechs Monaten 2012 um zehn Prozent auf 39,3 Milliarden Kronen zurück, wie Scania am Freitag in Södertälje mitteilte.
Die LKW-Verkäufe sind im ersten Halbjahr um 20 Prozent auf 29.196 Einheiten gesunken. Im Vergleichszeitraum 2011 hat Scania noch 36.568 LKW verkauft. Bezogen auf das zweite Quartal lag der Rückgang sogar bei 25 Prozent. In Europa sank die Nachfrage im zweiten Quartal um 20 Prozent mit deutlichen Abschwüngen in Frankreich, den nordischen Staaten und Italien. Der Rückgang in Lateinamerika ist für die Hälfte des Gesamtrückgangs im zweiten Quartal bei Scania verantwortlich. Die Auslieferungen sind um 42 Prozent auf nur noch 2801 LKW gefallen (2. Quartal 2011: 4792 LKW). Starke Rückgänge gab es laut Scania auch im Mittleren Osten.
Auch beim Auftragseingang ging es im ersten Halbjahr bergab: Mit 32.271 LKW wurden 15 Prozent weniger bestellt als im Vorjahreszeitraum. Bezogen auf das zweite Quartal liegt der Rückgang bei 12 Prozent. Die gesunkenen Nachfrage führt Scania-Chef Leif Östling auf die Verunsicherung im Markt durch die Umstellung von Euro 5 auf Euro 6 zurück und den konjunkturellen Abschwung.
Östling steht kurz vor dem Wechsel in den Wolfsburger VW-Vorstand als Chef der Lkw-Sparte. Er wird am 1. September von seinem schwedischen Landsmann Martin Lundstedt an der Spitze von Scania abgelöst. Volkswagen will als Mehrheitsaktionär bei den Schweden wie auch beim Münchner Konkurrenten MAN eine stärkere Integration der Nutzfahrzeugsparte durchsetzen. (dpa/diwi)