München. Das Abfallwirtschaftsamt München hat am Stachus den ersten schweren Hybrid-LKW übernommen. Dabei handelt es sich um einen Volvo FE Hybrid, den die Abfallwirtschaftsbetriebe in den nächsten Jahren mit einem ähnlich konfigurierten Volvo FM mit herkömmlichen Dieselmotor vergleichen wollen. Eingesetzt wird das Fahrzeug in erster Linie zum Entsorgen der städtischen Wertstoffhöfe, deren Abrollmulden zu den entsprechenden Recyclinghöfen gebracht werden. Der Containerdienst fährt auch für Gewerbekunden und öffentliche Einrichtungen.
2010 waren rund 50 Containerfahrzeuge und Abrollkipper im Einsatz, die mit 154 Containerbewegungen täglich gut 180.000 Tonnen Abfälle transportierten. Laut Hans Geesmann, Director Marketing und Communication bei Volvo Trucks, rechne Volvo damit, dass Kraftstoffverbrauch und Kohlendioxidemissionen gegenüber herkömmlichen Diesel-LKW um bis zu 25 Prozent reduziert werden können. Die Stadtwerke erhoffen sich eine Kraftstoffeinsparung von 15 bis 20 Prozent.
Um das zu überprüfen, lassen die AWM im selben Einsatz parallel einen dieselbetrieben Volvo FM laufen. Um den Fahrereinfluss herauszunehmen tauschen die Lenker in regelmäßigen Abständen die beiden LKW, zusätzlich werden zwei weitere Fahrer als Springer auf den Autos geschult. Beide Abrollfahrzeuge sind für vier Jahre im Full-Service geleast, wobei der Hybrid-LKW in den Anschaffungskosten immer noch fast doppelt so teuer wie der vergleichbare Standard-LKW ist. Mit steigenden Diesel- und sinkenden Technologiepreisen sollte sich dieser Abstand aber künftig verringern.
Interessant ist auch die Tatsache, dass sich die städtischen Betriebe bezüglich der zu testenenden alternativen Antrieben absprechen: „Was die Kollegen aktuell in Berlin, Hamburg oder Köln testen, müssen wir nicht zeitgleich fahren“, erklärt Fuhrparkmanager Reinhold Bauer dazu. Das erklärt auch die Alleinstellung des Tests beim Abfallwirtschaftsamt München. Ihren täglichen Dienst beginnen die beiden Volvos anfang Juli 2012, belastbare Daten sollen laut Fuhrparkmanager Bauer in einem Jahr vorliegen. Die VerkehrsRundschau wird den Test in regelmäßigen Abständen begleiten. (gs)