Leipzig. Die Testphase startet im Sommer mit verschiedenen Szenarien, die der Logistikspezialist James Ward aus den USA einem Drehbuch gleich entwirft. „Mit Schaum werden wir dann auch Schnee simulieren und den Winterbetrieb durchspielen“, schilderte Hauschild. Die detaillierten Proben sind eine Konsequenz aus den Schwierigkeiten, die es bei der Inbetriebnahme des Drehkreuzes Wilmington (USA) 2005 gab. Der milde Winter hat für den zügigen Fortgang der Bauarbeiten auf dem DHL-Gelände gesorgt. Nachdem Verteilzentrum und Wartungshalle stehen, werden sie jetzt innen ausgestaltet. Für den Testbetrieb lässt das Unternehmen 70 000 Sendungen – vom Brief bis zum Sperrgutpaket – herstellen. Der überwiegende Teil wird in Behinderten-Werkstätten gefertigt. „Dort sind bereits rund 37.000 der Päckchen und Briefe fertig“, sagte Hauschild. Parallel erfolgt die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. 450 Mitarbeiter des künftigen Standorts sind dafür derzeit an anderen DHL-Standorten im Einsatz. Insgesamt sind bereits 850 Menschen für das neue Drehkreuz tätig, 750 wurden nach Konzernangaben neu eingestellt. „Bis Jahresende werden wir etwa 2000 Mitarbeiter haben, darunter 29 Auszubildende“, berichtete Hauschild. Bis 2012 sollen es 3500 sein. Mehr als die Hälfte der Menschen werden in Teilzeit beschäftigt sein. Derzeit liegen dem Unternehmen mehr als 46.000 Bewerbungen vor. Der Konzern investiert am Standort Leipzig/Halle nach eigenen Angaben 300 Millionen Euro. Das Luftfrachtdrehkreuz wird neben Honkong und Wilmington eines der drei Zentralen Drehkreuze sein. Von Mitte 2008 an sollen täglich 50 Frachtflugzeuge starten und landen.
Filmreife Testphase für Drehkreuz am Flughafen Leipzig/Halle

Die Posttochter DHL will bei der Inbetriebnahme ihres Drehkreuzes am Flughafen Leipzig/Halle nichts dem Zufall überlassen. „Wir wollen den Betrieb so wirklichkeitsnah wie möglich simulieren“, sagte DHL-Sprecher Manfred Hauschild.