Polens längster Fluss (1050 Kilometer), die Weichsel, stellt ein erhebliches Hindernis für den Straßengüterverkehr zwischen Westeuropa und dem Baltikum, Weißrussland, Russland und der Ukraine dar. Das geht aus einer Studie der Generaldirektion öffentlicher Straßen hervor, die für das gesamte polnische Straßenwesen zuständig ist. Über die Weichsel, die das Land in zwei fast gleich große Teile spaltet, führen 22 Eisenbahnbrücken, hinzu kommen 18 Fährverbindungen. Von den insgesamt 71 Straßenbrücken entfallen allein 6 auf Warschau. Vor allem die Zahl der Autobrücken über die Weichsel, so die Studie, sei viel zu gering. An manchen Abschnitten beträgt die Entfernung zwischen ihnen bis zu 80 Kilometer. Die meisten Brücken leiden unter dem hohen Verkehrsaufkommen wie beispielsweise in Torun/Thorn, wo 45.000 Fahrzeuge pro Tag über die Brücken fahren. Außerdem sind viele Brücken zunehmend renovierungsbedürftig, da sie überwiegend aus den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts stammen. Mit EU-Mitteln und Krediten der Weltbank plant Polen in den nächsten fünf Jahren die Renovierung von 15 und den Neubau von 4 Weichselbrücken. (vr/jt)
Polen: Zu wenig Brücken über die Weichsel
Die Regierung plant die Renovierung von 15 und den Neubau von 4 Weichselbrücken