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Eine Frage der Ehre

23.07.2009 14:59 Uhr

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Noch ist die Auftragslage schwach, aber sie zieht zumindest an. Das klingt gut, macht Hoffnung, hilft aber vielen Transportbetrieben nicht. Denn trotz zunehmender Aufträge kommt das Geld bei ihnen nicht an. Wie formulierte es unlängst ein Unternehmer verbittert: „Ich erbringe für teures Geld zuverlässig meine Dienstleistung und warte monatelang auf meine Bezahlung.“ Woche für Woche müsse er seine Verlader drängen, endlich die fälligen Frachtraten zu zahlen. Bis sich diese nach 60, gar 90 Tagen dazu bequemen.

Kein Einzelfall. Im Gegenteil. Insbesondere die vielen Klein- und Mittelbetriebe im Ad-hoc-Geschäft trifft es hart. Sie erhalten ihre Aufträge nur auf Zuruf und haben damit nichts gegenüber ihrem Auftraggeber in der Hand. De facto gibt es zwar seit Mai 2000 das „Gesetz zur Beschleunigung fälliger Zahlungen“. Das heißt, nach 30 Tagen hätte ein Transportdienstleister zumindest ganz legal das Recht, seinen säumigen Kunden Verzugszinsen in Rechnung zu stellen. Doch wer macht das heute schon, wenn er um jeden Auftrag bangen muss?

Und de facto gibt es auch jede Menge betriebswirtschaftlicher Instrumente wie Liquiditätsplanung, Forderungsmanagement und Factoring, die einen Unternehmer dabei unterstützen, seine unpaarigen Geldströme halbwegs zu steuern. Sie sind auch sinnvoll und ihre Bedeutung soll an dieser Stelle nicht kleingeredet werden.

Trotzdem: Es hilft alles nichts – alle Verlader, sowohl Industrie-, Handels- als auch Speditions- und Transportbetriebe, müssen ihre Rechnungen endlich pünktlich bezahlen. Sie dürfen sich nicht länger auf dem Rücken ihrer Dienstleister finanziell sanieren – Krise hin oder her! Das ist keine Frage des Geldes, sondern eine Frage der Ehre. Wer seine Leistung zuverlässig erbracht hat, hat das Recht auf pünktliche Bezahlung.

Eva Hassa, Redakteurin

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