Es geht aufwärts, die weltweite Wirtschaftskrise ist überwunden! Nein, es tut mir leid, diese frohe Botschaft kann ich hier und heute leider nicht verkünden. Aber, eines lässt sich doch feststellen: Die rasante Talfahrt der deutschen Wirtschaft und damit auch der Logistikbranche ist vorerst beendet. Das zeigen die meisten Indizes – zumindest jene, die schon die Entwicklungen des dritten Quartals berücksichtigen.
Der aktuelle VerkehrsRundschau-Index belegt, dass der Preisverfall im nationalen LKW-Teil- und Komplettladungsverkehr gestoppt wurde. Im Vergleich zum ersten Halbjahr fielen die Frachtraten im Durchschnitt nur noch geringfügig. Zeit zum Durchschnaufen für alle Transportunternehmen. Denn die Hälfte des Gewerbes schloss das erste Halbjahr mit roten Zahlen ab. Eine bedrohliche Krise für die Branche, keine Frage.
Dennoch besteht Anlass zur Hoffnung. Der VR-Index zeigt deutlich, dass eine große Mehrheit der Verlader und Transporteure für das kommende Jahr wieder steigende Frachtraten und ein höheres Ladungsaufkommen erwartet. Dies wird die Bilanzen vieler Transporteure im laufenden Jahr zwar nicht retten, aber es ist ein Signal für alle durchzuhalten. Verlader, Banken und natürlich die Firmeninhaber selbst sind aufgerufen, einen Weg zu finden, bedrohte Unternehmen die kommenden sechs bis neun Monate weiter über Wasser zu halten.
Eine Anstrengung, die sich für alle lohnen wird. Industrie und Handel benötigen auch künftig Partner, die ihre Waren transportieren. Die Finanzwirtschaft braucht Wachstumsbranchen wie die Logistik. Und für die allermeisten Eigentümer, die ich bisher kennengelernt habe, ist Logistik viel mehr als nur ein Renditebringer – für Sie ist Transport, Lager und Spedition Berufung. Und vor allem deshalb lohnt es sich durchzuhalten.
Andre Kranke, stellv. Chefredakteur VerkehrsRundschau