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Der LKW als Sündenbock

16.07.2008 14:42 Uhr

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Sind Transporte zu billig? Auf diese Frage hat Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee in der vergangenen Woche im Interview mit der VerkehrsRundschau eine eindeutige Antwort gegeben: Ja. Daher ist es nicht verwunderlich, dass er die LKW-Maut zum 1. Januar 2009 anheben will.

Tiefensee steht mit seiner Meinung nicht alleine da. Die EU hat letzte Woche ihr „grünes Transportpaket“ angekündigt. Eine ihrer Erkenntnisse: Der LKW trägt seine externen Kosten nicht. Daher will die EU ihren Mitgliedsstaaten ermöglichen, diese Kosten vom LKW über eine höhere Maut finanzieren zu lassen. Ihr geht es vor allem um die Staukosten. Und da stimmt sicher jeder zu, dass es eine große Verschwendung ist, wenn Berufskraftfahrer für das Stehen bezahlt werden müssen, dabei noch teuren Diesel vergeuden und die Umwelt verpesten.

Doch wann gibt es die meisten Staus? Zur Rushhour, wenn alle mit dem PKW in die Arbeit fahren. Am Wochenende, wenn die Pendler heimkehren. Oder am Samstag oder Sonntag in der Ferienzeit, wenn für LKW ein Fahrverbot gilt. Den LKW von jeglicher Schuld freizusprechen, würde nicht den Tatsachen entsprechen. Aber die Beispiele zeigen: Er ist nicht der Hauptverursacher der Staus, schon gar nicht der Alleinverursacher.

Es wird Zeit, über das zu reden, was sich in der Politik offiziell keiner traut – weil es Wählerstimmen kostet –, hinter vorgehaltener Hand aber jeder macht: über eine Beteiligung des PKW an den Staukosten in Form einer Maut oder Vignette. Die Last der externen Kosten alleine dem LKW aufzubürden, ist feige und verlogen, aber viel entscheidender: falsch. Die (Verkehrs-)Politiker müssen sich die Frage gefallen lassen, wie lange sie bei dieser Ungerechtigkeit noch tatenlos zusehen wollen.

Michael Cordes
Redakteur

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