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Der Fall Betz

13.01.2011 14:38 Uhr

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Die Unternehmensgruppe Willi Betz war schon immer für eine Schlagzeile gut. Dieser Tage treibt der Reutlinger Transporteur die Branche aber nicht wegen strittiger Geschäfte um. Grund ist eine Meldung, die nach Weihnachten lanciert wurde: Die Willi-Betz-Gruppe strukturiert ihr Ladungsgeschäft um und zieht sich in Deutschland „weitgehend aus dem Ad-hoc-Transportgeschäft zurück“.

Offizielle Begründung der Geschäftsleitung: Man habe im deutschen Ladungsgeschäft „defizitär“ gearbeitet und müsse nun „betriebswirtschaftlich vernünftig handeln“. Für manche Firma mögen diese Worte wie blanker Hohn klingen. Zumal den Reutlingern nicht unbedingt der Ruf vorauseilt, im Transportsektor hochpreisig unterwegs gewesen zu sein. Aufgrund seiner Größe, so heißt es, habe Willi Betz preislich oft anders agieren können als kleinere Betriebe.

Ironie des Schicksals ist es, dass es vermutlich just diese Größe ist, die der Unternehmensgruppe jetzt im Ad-hoc-Geschäft das Genick gebrochen haben könnte. Denn ist eine bestimmte Größe einmal da, müssen Kapazitäten und Personal ausgelastet werden. Um jeden Preis – im wahrsten Sinne des Wortes. Die Verlader kennen dieses Spiel und nutzen es seit Jahren erbarmungslos aus.

Letztlich zeigt der Fall Betz also eines: Die Niedrigpreise im Ladungsgeschäft treffen jeden – egal ob groß oder klein. Höchste Zeit, dass diese Preis-spirale endlich durchbrochen wird. Wer sich hier auf ein Entgegenkommen der Verlader verlässt, ist schnell verlassen. Stattdessen ist es ureigenste Aufgabe jedes Firmenchefs, für rentable Preise zu sorgen. Dazu gehört es auch, einmal Nein zu sagen.

Eva Hassa, Redakteurin

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