Berlin. Bundesregierung, Ifo Institut und Bundesbank rechnen übereinstimmend mit einem deutlichen Anziehen der Konjunktur im nächsten Jahr. Allerdings waren die Hoffnungen am Montag durchweg gering, dass sich dies umgehend positiv auf die dramatische Lage am Arbeitsmarkt niederschlagen wird. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) erklärte, dass der Bund im Januar eine Prognose vorlegen wird, die auf jeden Fall über dem einen Prozent liege, das der Sachverständigenrat noch im November prognostiziert hatte. „Insgesamt sind die Chancen für eine Trendwende gestiegen“, sagte er in Berlin. Das Ifo Institut rechnet 2006 mit einem Wachstum von 1,7 Prozent nach 0,9 Prozent in diesem Jahr. „Das ist ein ökonomischer Boom“, sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn und verwies auf die niedrigeren Wachstumsraten in den vergangenen Jahren. Der Staat müsse solche Phasen eigentlich zum Sparen und Schuldenabbau nutzen. Sinn: „Leider passiert dies nicht.“ Die Bundesbank schreibt in ihrem Monatsbericht, seit Sommer sei der Aufwärtstrend stärker geworden und die Erholung habe eine breitere Basis gefunden. Im Herbst hätten sowohl das Ausland wie das Inland der deutschen Wirtschaft Impulse gegeben. Der Außenhandel habe die Sommerflaute bei den Exporten überwunden. (dpa/tbu)
Wirtschaftsexperten: Konjunktur zieht 2006 deutlich an
Der Bund will im Januar eine Prognose vorlegen, die in jedem Fall über einem Prozent liegen soll