Das Bundesministerium für Bildung und Forschung will die Qualität der Bildung in Deutschland durch unabhängige Test sichern und erhöhen. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn kündigte dafür noch in diesem Jahr eine Kooperation mit der Stiftung Warentest an. Diese werde in einer neuen Abteilung "Stiftung Bildungstest" bei der Stiftung Warentest ab Juli die ersten Kursangebote zunächst im Bereich der beruflichen Weiterbildung untersuchen. Später könne aus der Abteilung "eine eigenständige Stiftung hervorgehen, die auch das Angebot von Schulen und Hochschulen testen", sagte Bulmahn am Freitag in Berlin. Sie rief ihre Länderkollegen zu Gesprächen auf. Bulmahn stellte das Ergebnis einer Studie vor, in der die Stiftung Warentest im Auftrag der Bundesregierung die Möglichkeit und den Bedarf für Bildungstests geprüft hatte. Sie seien ein "wirksames Instrument, um die Qualität in der Bildung zu sichern", sagte Bulmahn. Die Bundesregierung werde für die Abteilung "Stiftung Bildungstest" in den nächsten drei Jahren zunächst rund zwei Millionen Euro jährlich zur Verfügung stellen. In einer ersten Phase seien pro Jahr rund 20 Tests von Kursen der beruflichen Weiterbildung geplant. Die unabhängige Überprüfung sei eine wichtige Orientierungshilfe für Verbraucherinnen und Verbraucher und wirke sich "positiv auf das Qualitätsbewusstsein von Weiterbildungsanbietern aus", sagte Bulmahn. Die Tests seien auch ein "wichtiger Beitrag für ein transparentes und verbraucherfreundliches Bildungsangebot". Die Wissensgesellschaft brauche für ein lebenslanges Lernen auch verlässliche Grundlagen. Mit der Einführung von Tests erfülle die Bundesregierung entsprechende Zusagen im Bündnis für Arbeit. Nach Schätzungen der Studie gibt es allein im Bereich der beruflichen Weiterbildung in Deutschland derzeit über 35.000 Anbieter, die mit über 400.000 verschiedenen Programme auf dem Markt sind.
Weiterbildung im Test
Stiftung Warentest soll Weiterbildungsangebote testen. Bundesregierung stellt zwei Millionen Euro zur Verfügung.