Hamburg/Bonn. Das Hamburger Logistik-Unternehmen VTG kann die geplante Übernahme der Pariser CIT Rail Holdings nur mit harten kartellrechtlichen Auflagen umsetzen. CIT Rail Holdings müsse zuvor einen wesentlichen Teil des Geschäfts an ein unabhängiges drittes Unternehmen abgeben, teilte das Bundeskartellamt am Mittwoch in Bonn mit. VTG sei schon heute der größte Vermieter von Eisenbahnwaggons in Europa und würde mit der vollständigen Übernahme des Wettbewerbers CIT Rail Holdings eine marktbeherrschende Stellung erlangen.
VTG vermietet rund 80.000 Waggons in Europa
VTG vermietet eine Flotte von rund 80.000 Güterwagen in Europa, der französische Konkurrent unter dem Namen Nacco weitere rund 14.000 Waggons. Die beteiligten Unternehmen hätten sich verpflichtet, vor der Übernahme das gesamte Geschäft der deutschen und luxemburgischen Tochter von Nacco sowie einen bestimmten weiteren Güterwagenbestand abzuspalten, heißt es in der Mitteilung des Kartellamtes. VTG erwarte nun, im zweiten Halbjahr 70 Prozent von Nacco übernehmen zu können, teilte das Hamburger Unternehmen mit. Das seien rund 10.000 Waggons. Offen sei zudem noch die Entscheidung der österreichischen Kartellbehörden.
VTG ging bei der Bekanntgabe der Kaufabsicht im Juli vergangenen Jahres von einem Kaufpreis von rund 780 Millionen Euro aus und Investitionen in Güterwagen von bis zu 140 Millionen Euro. Der Erwerb der Nacco-Gruppe sollte der VTG einen zusätzlichen Umsatz von rund 120 Millionen Euro bringen. Diese Angaben sind nunmehr hinfällig. Doch wie sich die Entscheidung des Kartellamtes auf die Kaufpreise und Konditionen auswirken werde, sei noch offen, sagte eine Sprecherin. Im vergangenen Jahr erzielte die VTG einen Umsatz von gut einer Milliarde Euro und erwartet im laufenden Jahr eine weitere Umsatz- und Ertragsteigerung. (dpa/ag)