Wolfsburg. Der Autokonzern Volkswagen ist mit einem Gewinnsprung ins neue Jahr gestartet. Das Ergebnis nach Steuern stieg im ersten Quartal 2007 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als das Doppelte auf 740 Millionen Euro. Das teilte die Volkswagen AG am Mittwoch in Wolfsburg mit, einen Tag vor der Hauptversammlung in Hamburg. Damit erntete der neue Konzernchef Martin Winterkorn die Früchte des unter seinem Vorgänger Bernd Pischetsrieder eingeleiteten harten Restrukturierungskurses bei der Kernmarke VW. Der frühere Audi-Chef Winterkorn hatte Pischetsrieder zu Jahresanfang auf Betreiben vor allem des mächtigen VW- Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch abgelöst. Piëch, der am Dienstag 70 Jahre alt wurde, soll am Donnerstag zunächst von der Hauptversammlung erneut in den Aufsichtsrat und von diesem dann zum Vorsitzenden des Kontrollgremiums gewählt werden. Seine Wahl gilt als sicher. Die Rolle Piëchs als VW-Aufsichtsratschef und Miteigentümer des größten VW-Aktionärs Porsche ist allerdings nach wie vor umstritten. Vertreter von Aktienfonds dürften bei der Hauptversammlung heftige Kritik an Piëch äußern. Wie bereits am Dienstag bekannt gegeben, erzielte der VW-Konzern im ersten Quartal unter Verantwortung Winterkorns einen Absatzrekord. Volkswagen lieferte in den ersten drei Monaten 2007 weltweit 1,47 Millionen Fahrzeuge aus, ein Plus von 7,9 Prozent. Sämtliche Konzernmarken haben demnach ihre Verkäufe gesteigert. Der Konzernumsatz wuchs von Januar bis Ende März um 5,1 Prozent auf 26,6 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereffekten stieg um fast 58 Prozent auf rund 1,1 Milliarden Euro. Der vollständige Zwischenbericht zum ersten Quartal wird am 2. Mai veröffentlicht. Nach VW-Darstellung sind die „hohen positiven“ Veränderungsraten des ersten Quartals vor dem Hintergrund der relativ niedrigen Vergleichswerte im ersten Quartal 2006 zu sehen. Dabei hätten die „Restrukturierungserfolge“ bereits in den Folgequartalen 2006 zu höheren Ergebnissen geführt. Zur Sanierung der Kernmarke VW, die anders als Audi und die Finanzdienstleistungssparte in den vergangenen Jahren ertragsschwach war, hatte Volkswagen tausende von Stellen abgebaut. Zudem war die Arbeitszeit in den westdeutschen VW-Werken deutlich erhöht worden, ohne Lohnausgleich. Pläne des als harten Sanierers bekannten früheren VW-Markenchefs Wolfgang Bernhard, der Werksschließungen erwogen hatte, waren dem mächtigen Betriebsrat aber zu weit gegangen. Unterdessen erhöhte Volkswagen im Poker um eine LKW-Allianz zwischen dem Münchner MAN-Konzern, dem schwedischen Lastwagenbauer Scania sowie VW seinen Einfluss weiter. Der Stimmrechtsanteil bei Scania beträgt nun 36,4 Prozent. Bisher lag er bei 35,31 Prozent. Der Kapitalanteil an Scania beträgt 20,03 Prozent. An MAN hält VW einen Stimmrechtsanteil von 29,9 Prozent sowie einen Kapitalanteil von 28,67 Prozent. VW ist größter Anteilseigner sowohl bei MAN als auch bei Scania. (dpa)
VW-Konzern gut ins Jahr gestartet
Gewinnsprung im ersten Quartal: Das Ergebnis nach Steuern stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als das Doppelte auf 740 Millionen Euro