VW 4motion

VW 4motionVier gewinntEine permanent steigende Nachfrage brachte VW Nutzfahrzeuge dazu, die 4motion genannte Allradpalette auf den Crafter auszudehnen. Dazu gibt es Neues vom Amarok, den es auch mit Achtgang-Automatik gibt. Die VR konnte erste Fahreindrücke sammeln.Vier gewinnt auch bei VW. Wer einen hochgeländegängigen Crafter braucht, kennt ihn im Grunde schon – den bei Achleitner aufgebauten Crafter 4motion, dessen angetriebene Vorderachse sich VW mit rund 19.950 Euro „vergolden“ lässt. Dafür bekommt der Kunde aber nicht nur mehr Traktion, sondern wird mit drei Sperren und mit grobstolliger Geländebereifung sowie zehn Zentimeter mehr Bodenfreiheit auch befähigt, wirklich abseitige Jobs unter die Räder zu nehmen, auf denen die meisten Standardallradler die Waffen strecken müssen.Trotz des hohen Aufpreises stieg die Nachfrage laut VW-Pressesprecher Jens Bobsien „langsam, aber kontinuierlich“ an, so dass man beschloss, das Geschäft mit Achleitner zu vertiefen. Zwar schufen die Österreicher schon vor drei Jahren eine „Fließfertigung“ im kleinen Maßstab, legten aber für das jetzige Einrechnungsgeschäft noch mal nach: Zur komplett überarbeiteten schraubengefederten Vorderachse kommen pneumatisch zu schaltende Sperren an Verteilergetriebe und Hinterachse, optional auch noch an der Vorderachse. Dazu eine 2,5-fache Untersetzung. Klassiker: Untersetzung und Sperren Was man damit alles anstellen kann, konnte die VR bei Tests in Andalusien selbst erfahren. Tatsächlich erklimmt der Crafter übelste Steigungen notfalls noch im zweiten Gang, wobei man viele Passagen des Offroadgeländes mit der Untersetzung und Differenzialsperre durchfahren konnte. An ganz haarigen Stellen hilft der erste Gang und das gesperrte Hinterachsdifferenzial, womit man auch im Alltag die allermeisten Eventualitäten bewältigen kann. Das Ganze wird elegant per Tasterbatterie geschaltet, die sich links neben dem Lenkrad befindet. Gestört hat dabei nur, dass eine elektronische Sicherheitsschaltung Sperren und Untersetzung herauswirft, sobald der Motor abgeschaltet wird – was auch Profis öfter passieren kann. Wie viele Geschwister im Konzern braucht der 2,0-TDI auch im Crafter Drehzahlen, um seine kleine Anfahrschwäche zu überwinden, was die ziemlich abrupt zuschnappende Kupplung nicht einfacher macht. Wer dann wieder anfährt, muss die Sperren neu betätigen, auch wenn die Schalter noch umgelegt sind. Andreas Reich, Allrad-Verkäufer bei Achleitner, kennt die Problematik: „Komplett gesperrt ist das Auto auf der Straße nur noch schlecht fahrbar – um das zu vermeiden, schaltet das System die Sperren nach Abstellen des Motors sofort ab. Sollte der Kompressor einmal ausgefallen sein, tut das im Notfall eine vorgespannte Rückholfeder. Die Situation mit dem Abwürgen im Gelände ist uns bekannt, weswegen wir daran arbeiten, den Abschaltmodus zu verlängern“, erklärt er. Schon verbessert wurde im Vergleich zu früheren Modellen die Abstimmung: Federn und Dämpfer sind jetzt härter ausgelegt, was den hoch bauenden Crafter nicht mehr so soft um die Kurven „wanken“ lässt wie früher. Verschränkungsmeister wird der VW damit natürlich nicht, wobei sich der mittlere Radstand hier laut Reichs Erfahrungen am besten schlägt: Er kann tiefe Furten etwas gelassener überbrücken als die Kurzversion (3250 Millimeter), während 4325 Millimeter Radstand schnell zum mittigen Aufsitzen führen können. Bei den Gewichtsvarianten offeriert VW den 35 und den 50, womit man bis zu 2,5 Tonnen Nutzlast und 3,5 Tonnen Anhängelast realisieren kann. Optional bietet VW einen 28 kW starken Nebenabtrieb vom Getriebe an, der bei 2500 Touren 28 kW leistet und zwischen 1000 und 1200 Touren 140 Nm Drehmoment bereitstellt. Als Zielgruppe treten neben speziellen Einzelanwendern, Kommunen und Feuerwehren verstärkt auch Energieversorger und Bauunternehmen auf, die im Crafter auch eine (günstigere) Alternative zum Unimog sehen, sofern sie auf dessen Geräteträgereigenschaften verzichten können. Den hohen Preis kann man über den Wiederverkaufswert nach einigen Jahren übrigens teilweise wieder einspielen – trotzdem wird der Crafter 4motion aufgrund seiner extremen Auslegung und des Preises selten bleiben: In der Anlaufphase rechnet Achleitner mit etwa fünf Fahrzeugen pro Woche, was sich mit der VW-Aussage deckt, dass man für 2012 noch nicht zwangsweise vierstellig plant. In dem Fall spart man sich das Motto „vier gewinnt“ für 2013 auf! ❙❚■ Gregor SollerEchter Geländegänger: 60 Zentimeter Wattiefe, 45 Grad Steigungswinkel, 43 Grad Querneigung, bis zu 25 Grad Rampen- und bis zu 28 Grad BöschungswinkelKomplett eigenes Achleitner-FahrwerkUntersetzung und Sperren auf Tastendruck Hoch das Bein: Kein VerschränkungskünstlerVW 4motionStufe zwei gezündet: VW weitet das Amarok-Programm aus 2011 verkaufte VW vom Amarok in Deutschland rund 3700 Einheiten (davon schon rund 200 Single-Cabs) und stellt damit den Marktführer. Weltweit hat der Markteintritt von VW ins Segment für eine Welle neuer Pick-ups gesorgt: Fast alle Hersteller modernisierten ihre Modelle, Ford, Mazda und Isuzu treten 2012 mit kompletten Neukonstruktionen an. Entsprechend legt man bei VW nach: Neben der 2011 eingeführten Einzelkabine mit 2205 Millimeter langer Pritsche (65 Zentimeter mehr als beim Doppelkabiner), den es auch als reinen Hecktriebler gibt, ergänzt das obere Ende der Palette eine Version mit ZF-Achtgang-Wandler-Automatik, deren Schlupf man fürs Geländefahren nutzt. Nachteil: Während die handgeschalteten Allradler schwere Offroad-Passagen (vor allem bergab) per Motorsteuerung meistern, regelt der Automatik-Amarok alles per Bremseingriff respektive per Gaspedal. Das Ganze verbindet VW noch mit Start-Stopp, weshalb man der Schaltung einen extra hydraulischen Speicher spendiert, der den nötigen Öldruck aufrechterhält. Der Verbrauch soll auch dank dem als Overdrive lang übersetzten achten Ganges geringer ausfallen als beim Schalter. Außerdem erhöhte man die Motorleistung von 163 PS (120 kW) auf 180 PS (132 kW) und das maximale Drehmoment auf 420 statt 400 Nm. Im ersten Gang kann das Auto per Drehmomentüberhöhung bis zu 520 Nm mobilisieren. Die Anhängelast stieg auf 3,2 Tonnen. Teurer Nachteil: Die Wandlerautomatik ist immer an die 180-PS-Doppelkabine gebunden. Trotzdem erwartet VW mittelfristig einen Automatik-Anteil von rund 30 Prozent, der allerdings zum größten Teil von Mischnutzern nachgefragt werden dürfte. Die nächste Evolutionsstufe ist übrigens schon geplant: Zu einem späteren Zeitpunkt dürften auch die 163-PS-Schalter auf 180 PS erstarken. gsNeu: Single-Cab und Automatik (hinten)Auch Automatik gibt es mit Offraod-ModusSo fahren sich die Neuen Amarok

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