Erfurt. Das Thüringer Verkehrsgewerbe hat in einem Offenen Brief Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gebeten, sich für einen Stopp der geplanten Mauterhöhung einzusetzen. Infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise schwächele auch der Frachtmarkt, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Brief. Damit würden sich die negativen Auswirkungen der geplanten Mauterhöhung am 1. Januar noch verschärfen. Da die meisten Spediteure in Thüringen aus wirtschaftlichen Gründen noch Fahrzeuge der Euro-3-Norm einsetzen müssten, sei zu befürchten, dass sie auf großen Teilen der LKW-Maut sitzen bleiben. Die Durchschnitts-Gebühr soll nach einem Beschluss des Bundesrates vom 7. November von 13,5 auf 16,3 Cent je Kilometer steigen. SPD-Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee bekomme seine Milliarden „und wir tragen die zusätzlichen Kosten in einer Zeit ungünstigster Rahmenbedingungen mit hohen Dieselpreisen und weiteren Kostensteigerungen um 9,4 Prozent allein aus den neuen EU- Sozialvorschriften“, heißt es in dem Brief. Die Mitglieder des Landesverbandes Thüringen seien wie die 54.000 überwiegend mittelständischen Unternehmen Deutschlands über die Bundesratsentscheidung „sehr verbittert“. Sie und die 600.000 Beschäftigten müssten diese Fehlentscheidung ausbaden. Für die Hälfte der auf deutschen Autobahnen fahrenden zwei oder drei Jahre alten Brummis wird sich die Gebührenschraube jedoch um knapp 60 Prozent auf zunächst rund 19 oder 20 Cent erhöhen. Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung rechnet bei schwacher Auftragslage mit dem Verlust von 5.000 Unternehmen und 40.000 Jobs. (dpa)
Verkehrsgewerbe fordert Verzicht auf Mauterhöhung

Thüringens Transportunternehmer sind verbittert über die Bundesratsentscheidung