Rüsselsheim. Im Tarifstreit um längere Arbeitszeiten für Beamte hat die Gewerkschaft Verdi für die erste Januarwoche Warnstreiks bei der Deutschen Post in Hessen angekündigt. „Wir werden in der ersten Januarwoche loslegen, um den Ernst der Lage zu verdeutlichen“, sagte der Verdi-Fachbereichsleiter Postdienste Ernst Honig am Mittwoch nach einer Betriebsversammlung hessischer Postbeschäftigter in Rüsselsheim. Ein Post-Sprecher bezeichnete die Streikdrohung als „völlig absurd“. Honig warf der Post und dem Bundesfinanzministerium vor, auf Gesprächsangebote bisher nicht reagiert zu haben. Die Deutsche Post wies dies zurück: „Wir haben sogar konkrete Terminvorschläge für Januar unterbreitet“, sagte Unternehmenssprecher Stefan Heß in Frankfurt. Vergangene Woche hatte Verdi für die zweite Januarhälfte bundesweit flächendeckende Warnstreiks bei der Post angekündigt. Nach einer Urabstimmung vom 17. bis 19. Januar sei ein Dauerstreik denkbar. Hintergrund ist die geplante Verlängerung der Wochenarbeitszeit für die rund 60.000 Beamten bei der Deutschen Post von 38,5 auf 41 Stunden von Januar an. Verdi sieht allein dadurch 5000 Arbeitsplätze bei den Tarifbeschäftigten gefährdet. Weitere 5000 Jobs könnten wegfallen, weil ein Vertrag zum Kündigungsschutz im März 2008 auslaufe. „Zudem wird der Arbeitgeber kommen und sagen, ich kann nicht unterschiedliche Wochenarbeitszeiten in meinem Betrieb haben, auch die Tarifbeschäftigten müssen 41 Stunden arbeiten“, sagte Honig. In diesem Fall wären nochmals 10.000 Arbeitsplätze gefährdet. (dpa/tz)
Verdi: Warnstreiks bei der Post im Januar
Im Tarifstreit um längere Arbeitszeiten für Beamte hat die Gewerkschaft Verdi für die erste Januarwoche Warnstreiks in Hessen angekündigt