Hamburg/Lubmin. Ungeachtet der Insolvenz des in Lubmin ansässigen Werftzulieferers MAB haben die deutschen Schiffbaupartner nach Einschätzung des Branchenverbandes die Krise gut gemeistert. Da die meisten Betriebe nicht nur von einem Auftraggeber abhängig seien, würden sie beim Wegbrechen einzelner Aufträge nicht sofort in Schwierigkeiten geraten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik, Werner Lundt, am Mittwoch der dpa.
Die krisenbedingt schwierige Auftragslage sei im Wesentlichen durch den Abbau von Überstunden und die Reduzierung von Leiharbeit aufgefangen worden. Da deutsche Werftzulieferer aber auch künftig mit starker Konkurrenz in Fernost rechnen müssten, sei es für sie wichtig, sich rechtzeitig weitere wirtschaftliche Standbeine zu suchen, betonte Lundt.
Reeder hatten in Folge des drastisch verringerten Güterverkehrs Schiffbauaufträge auf Eis gelegt, Banken beteiligen sich kaum noch an der Schiffsfinanzierung. Das hatte unter anderem auch zur Insolvenz der Wadan-Werften in Wismar und Warnemünde geführt, die nun mit neuem russischen Eigner als Nordic-Werften mit reduzierter Mannschaft versuchen, wieder Tritt zu fassen.
Die Lubminer MAB GmbH hatte nach Medienberichten wegen fehlender Aufträge von den Werften in Rostock und Wismar bereits am 21. Juli Insolvenz anmelden müssen. Von den ursprünglich 120 Beschäftigten arbeiten demnach zurzeit noch 10 an einem Auftrag für ein Binnenschiff. Die anderen seien vom Inhaber der Firma, Horst Diethert, an einen Betrieb, der in Lubmin Teile für Windkraftanlagen produziert, verliehen worden, hieß es. Diethert besitzt laut „Ostsee- Zeitung" weitere Firmen, die nicht von der Insolvenz betroffen sind. (dpa)