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VDV-Jahrestagung: Engpässe und Sanierungsstau auf der Schiene

22.06.2022 14:50 Uhr | Lesezeit: 2 min
VDV-Jahrestagung: Engpässe und Sanierungsstau auf der Schiene
Oliver Wolff, Sigrid Evelyn Nikutta, Joachim Berends, Carsten Strähle (Geschäftsführer Hafen Stuttgart) und Moderatorin Catherine Vogel (TV-Journalistin), (v.l.n.r.)
© Foto: Thomas Burgert

Marode, gruselig, Engpässe, Sanierungsstau, Kapazitätsprobleme – mit diesen Worten beschrieben die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion zum Thema Schienengüterverkehr auf der Jahrestagung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) den Zustand des deutschen Schienennetzes.

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„Man kann die Politik da in Sippenhaft nehmen“, sagte Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des VDV am Dienstag, 21. Juni, in Frankfurt am Main. Zuvor hatte der per Video aus Berlin zugeschaltete Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, sich noch über den Zustand beklagt, in dem die neue Bundesregierung die Schieneninfrastruktur vorgefunden hatte.

Dieser Zustand sei aber nicht über Nacht so entstanden und man müsse nun einen Strich unter den Befund machen und die Probleme angehen, denn was man auf der Schiene den Kunden im Güterverkehr anbiete, sei einfach „gruselig“, kritisierte Wolff. Man müsse ehrlich sagen, „jetzt ist Matthäi am Letzten“.

Kapazitätsengpässe im Netz erfordern auch kurzfristig Maßnahmen

Sigrid Evelyn Nikutta, Vorstandsvorsitzende der DB Cargo, sprach angesichts der Infrastrukturprobleme von „gewaltigen Herausforderungen“. Als Hauptproblem bezeichnete sie die Kapazitätsprobleme im Netz. „Heute stehen die Güterzüge einfach zu viel“, sagte Nikutta.

Langfristig sei die von der Deutschen Bahn angestrebte und am 22. Juni als Konzept vorgestellte Generalsanierung der am stärksten befahrenen Korridore die richtige Antwort auf die Probleme. Kurzfristig müssten jedoch Digitalisierung und ein besseres Baustellen-Management helfen, um die Engpässe zu beseitigen.

Joachim Berends, VDV-Vizepräsident und Vorstand der Bentheimer Eisenbahn AG, erklärte ebenfalls, dass sich die Bahninfrastruktur nicht auf die Schnelle verbessern lässt. Man brauche daher jetzt ein Krisenmanagement und hier sei die Digitalisierung ein Instrument, um Probleme im Alltagsgeschäft lösen zu können.

Schnelle Lösung erforderlich

Es sei wichtig, dies schnell anzugehen, denn angesichts der derzeitigen Probleme dürfe sich in den Köpfen der Disponenten nicht die Haltung festsetzen: „Mit der Schiene kannst du nicht arbeiten.“

Nikutta schlug abschließend vor, die Branche täte vielleicht gut daran, mit ihren Forderungen an die Politik „etwas massiver zu werden“. Wenn die Schiene ihren Anteil am Güterverkehr erhöhen wolle – wie von der Politik gefordert – müsse etwas passieren. (tb)

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