Updates für die Gegenwart

Digitalisierung, Transport 4.0, Connectivity, autonomes Fahren - auf dem Messegelände der IAA in Hannover werden viele Schlagworte die Runde machen und dazu erste Lösungen zu sehen sein. "Die gesamte Branche befindet sich in einer digitalen Transformation - das Nutzfahrzeug der Zukunft wird vernetzt sein, auch das automatisierte Fahren wird bald schon Realität", sagt Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Der Branchenverband ist Veranstalter der IAA (siehe Interview Seite 68). Viele dieser Themen werden aber nicht morgen, sondern eher übermorgen in den Arbeitsalltag von Speditionen und Transportunternehmen Einzug halten. Dennoch ist IT für die wirtschaftliche Unternehmensführung ein hilfreiches Instrument. Alltäglicher sind aber Speditionssoftware und Telematik. Und auch hier gibt es zahlreiche Neuheiten auf der Messe zu sehen, die gleich Nutzen stiften und nicht erst übermorgen. So zeigt das Software- und Beratungshaus Soloplan die Telematiklösung In-Touch mit integrierter Smartwatch, durch die der Fahrer komfortabler über Aufträge und Änderungen informiert werden kann. Mit der speziell für Android-Smartwatches entwickelten App können Nachrichten und Tourdaten am Handgelenk empfangen, angezeigt und beantwortet werden. Die Kommunikation erfolgt über die herkömmlichen Telematik-Endgeräte im Fahrerhaus, die via Bluetooth mit der Uhr verbunden sind (Halle 11, Stand B19). Den Trailer im Blick Trendfire präsentiert eine neue kompakte Ortungslösung für Transporter und Auflieger als Ergänzung der eigenen herstellerunabhängigen Telematik-Komplettlösung. Außerdem stellt das Unternehmen eine Aufliegererkennung auf Basis der RFID-Funktechnik (Radiofrequenz Identifikation), eine Telematik-App sowie einen Übersichts-Monitor für die Online-Plattform Roadlox-Web vor. Wie bei Trendfire üblich, stammen alle Neuheiten aus eigener Entwicklung und werden in Deutschland produziert (11, C12). Trailer-Spezialist Dreyer+Timm stellt eine neue Telematikeinheit mit Batteriebetrieb für die Container- und Wechselbrückenüberwachung (Scombattery), eine erweiterte Temperaturüberwachung über mehrere Transportabschnitte und die dritte Generation der Hardwareeinheit Scombox vor (11, A07). Funkende Zurrgurte Der Softwarehersteller C-Informationssysteme hat ein neues Modul zur Nachkalkulation von Touren für seine Lösung C-Logistic im Messegepäck. Es ermöglicht die Kontrolle der tatsächlich gefahrenen Route sowie deren Abgleich mit der geplanten Tour sowie den Vergleich von Soll- und Ist-Fahrtzeiten, Maut- und sonstigen Kosten. Zudem lassen sich in der grafischen Disposition von C-Logistic Tourstationen und Sendungen per Drag & Drop umplanen. Auch bei der Arbeit mit Artikel-Sets, Mischpaletten oder Displays lassen sich per Drag & Drop Packstücke hinzufügen oder wieder aus der Sendung herauslösen (11, B22). Selbst vor dem Thema Ladungssicherung macht Telematik nicht Halt. SpanSet stellt das Telematiksystem Tension Force Transponder TFT vor. Das ist die elektronische Weiterentwicklung der bekannten für Zurrgurte entwickelten mechanischen Vorspannanzeige TFI (Tension Force Indicator). Der TFT dokumentiert nicht nur die Sicherungskräfte, sondern überträgt die Daten bis zu 20 Meter ins Fahrerhaus und archiviert sie (27, E20). Frisch zur Leistungsschau haben die Programmierer des Softwarebüros Zauner und Partner die durchgängig vollautomatisierte Ausführung ihrer Windows-Software Za-Arc zur Archivierung und Analyse der Daten aus dem digitalen Tachografen fertiggestellt. Telematik als Pannenhelfer Die Automatisierung betrifft beispielsweise den Remote-Download sowie die Funktionsbereiche Prüfung und Archivierung und reicht bis hin zu einer zeit- oder ereignisgesteuerten Auswertung und Prozessinformation. Alle Aufgaben rund um die Beschaffung, Bereitstellung und Verarbeitung der Daten aus den digitalen Tachografen werden vom System automatisiert ausgeführt (11, C15). Die Laderaum- und Frachtenbörse Timo-Com hat ihre Plattform um eine Funktion erweitert, mit der Nutzer darauf Dokumente austauschen können (13, C32). Die Lkw-Pannenhelfer des ADAC präsentieren auf der Messe ihren neuen telematischen Pannenservice. Dazu werden die Daten aus den im Fahrzeug verbauten Telematiksystemen und Komponenten auf eine neutrale Plattform übertragen und mit einem eigens dafür entwickelten Algorithmus ausgewertet. Die Flottenbetreiber werden dann im einem mehrstufigen System gewarnt, dass sich ein Schaden im Fahrzeug anbahnt. Gegebenenfalls organisiert der ADAC dann einen Werkstatttermin oder schickt den Pannenservice raus (13, E09). Die BPW-Telematiktochter Idem hat eine Transportmanagement-App und weitere Funktionen für sein TC Trailer Gateway mit nach Hannover gebracht. Mit der Cargofleet Driver-App lassen sich Transportaufträge, Positions- und Fahrzeugdaten kontrollieren und steuern. Über die App bekommt der Fahrer Verbindung zum Trailer: Daten wie Kühltemperatur, Reifenluftdruck und Bremsbelagverschleiß finden so den Weg ins Cockpit. Darüber hinaus kann die App als Displayersatz eingesetzt werden. Über seine Hubs kann das Gateway Kühldaten überwachen und protokollieren, Reifendruck, -temperatur und -verschleiß im Blick behalten und monitort, wie es um den Bremsbelag steht (26, C31). Pünktlich zur IAA in Hannover erweitert Dako seine Telematikplattformen. Das Tourmonitoring macht den aktuellen Status aller Touren auf einen Blick sichtbar, während der integrierte Zeitfenstervergleich den zeitlichen Tourfortschritt der einzelnen Touren prognostiziert. Die neuen Funktionen ergänzen die webbasierten Lösungen TachoWeb Telematics sowie die Branchenportale für Pflege und Pharmalogistik (11, B08). Dr. Malek Software reist mit der neu entwickelten M3 App "On Demand" in die niedersächsische Landeshauptstadt. Mit der können Fahrer ihre Aufträge aktiv auf der M3 Plattform abrufen. Diese Lösung richtet sich vor allem an Logistikdienstleister, die mit Subunternehmern und wechselnden Fahrern zusammenarbeiten. Die Sendungsdaten erhält der Fahrer durch einen Code oder Link, der direkt zur Datenbank der M3 Plattform 4.0 führt. Bei diesem Prozess überträgt die App zugleich die Handynummer des Fahrers. Zudem enthält die App alle Funktionen der bekannten M3 App. Bei der Speditions- und Logistiksoftware M3 Logisticware hat Dr. Malek die Planung von Begegnungsverkehren verbessert (11, A01). Endgeräte gleich immer öfter Tablets Neu bei Astrata ist die Trailertelematik TrailerLinc. Zu den Funktionen gehören Trailerortung, Türsensorik zur Erhöhung der Sicherheit, unter anderem auch durch Bewegungssensor, Kopplungsstatus durch Abgleichen der Geodaten. Daten werden im FleetVisor-Portal angezeigt. Zudem erhalten die Bordcomputer DriverLinc und DriverLinc+ eine Guided Navigation. Damit kann der Disponent dem Fahrer die komplette Route vorgeben und nicht nur das Ziel. Astrata präsentiert ebenfalls ein neues mobiles Endgerät, den DriverLinc Light. Es verfügt über die Basisfunktionen für das Flottenmanagement (11, B15). Das neue, Android-basierte FleetXPS-Tablet gibt es am Stand von Trimble zu sehen. Es verfügt über einen 7,85 Zoll großen, blendfreien Touchscreen, eine Kamera, einen optionalen 1D- und 2D-Barcode-Scanner, einen RFID- und NFC-Reader, GPS sowie Optionen zur drahtlosen Vernetzung (W-LAN, Bluetooth und Mobilfunk). Neben dem Tablet stellt Trimble eine überarbeitete Benutzeroberfläche für die FleetXPS-App vor - eine Android-Anwendung, mit der Fahrer logistische Aufgaben und Tätigkeiten auf ihren Tablets ausführen können (11, A13). Transdata Software will die Standbesucher mit neuen Features der browserbasierten Softwarelösung Komalog SaaS (Software as a Service) überzeugen. Für tagesaktuelle Kennzahlen sorgen die Module Auswertungsleitstand und Kennzahlen. Disponenten hilft das Auftragsmanagement, bei dem der Hauptauftrag die Abrechnungsgrundlage bildet und als Klammer von beliebig vielen Teilaufträgen fungiert. Der Kommunikation zwischen Kunden und Disposition dient das Modul Service-Portal. (11, B23). LIS Logistische Informationssysteme hat für die Speditionssoftware WinSped ein Reklamations- und Schadensmanagement entwickelt. Hier können sämtliche Schäden erfasst und dokumentiert werden. Dabei wird der gesamte Prozess der Schadenabwicklung, vom Entstehen bis zur Abrechnung, unterstützt. Ein weiteres neues Modul steuert die interne Abrechnung und erleichtert so die Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen. Jetzt ist auch die Verrechnung von Leistungen zwischen disponierenden Abteilungen möglich (11, A03). Die neuen Integrationsmöglichkeiten ihres Transportmanagement- und Telematiksystems Opheo mit Webfleet von TomTom Telematics zeigt Initions. Anwender sollen mit der Kombination aus Webfleet und den neuen Avis-Funktion von Opheo überzeugt werden. Diese Kombi informiert Anwender ab einer bestimmten Entfernung zum Ziel automatisch über die voraussichtliche Ankunftszeit(11, C29). Innovationen rund um den digitalen Tachografen hat Tachofresh an seinem Messestand parat. Dazu zählen der neue Scheduler/RDL Server für den Download der Tachodaten zu festen Terminen, zum Beispiel täglich. Gleichzeitig ist auch ein Kartenrack für bis zu sechs Unternehmerkarten verfügbar, um einen schnelleren Remote Download zu erzielen. Neu ist zudem der automatische Datentransfer in bestehende Archivierungssysteme mit der API-DDD-Funktion (11, A09). Offene Plattformen bei den Lkw-Bauern Auch bei den führenden deutschen Lkw-Herstellern MAN (12, B14) und Mercedes-Benz (14-15, C02) tut sich etwas in Sachen Telematik. Mit dem FleetBoard Store für Apps startet Mercedes eine Art I-Tunes für den Lkw-Transport. Auf einer offenen Plattform können Drittanbieter den FleetBoard-Nutzern ihre Programme offerieren. Bei der Münchener Konkurrenz, MAN, arbeiten die Entwickler ebenfalls an einer Plattformlösung, auf der Apps verschiedener Anbietern zur Verfügung stehen sollen. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier IAA www.verkehrsrundschau.de/dossiers Veranstaltungs-Tipp IT-Anwendertage Die VerkehrsRundschau veranstaltet am 6. und 7. Dezember die zweiten"IT-Anwendertage" in Bad Homburg. Die Fachkonferenz besteht aus fünf Expertenvorträgen, 16 Workshops und einer begleitenden Messe mit 24 Ausstellern. Am Abend zwischen den beiden Tagen haben Experten und Teilnehmer die Chance, sich bei einem Networking-Abendessen informell über ihre IT-Probleme auszutauschen. Themen in den Fachvorträgen namhafter Referenten sind der digitale Tachograf, IT-Sicherheit in Speditionen und Transportunternehmen, Big Data in der Logistik, das Management von IT-Projekten und Transportlogistik 4.0. In den 16 Praxis-Workshops berichten Spediteure und Transportunternehmer gemeinsam mit ihren IT-Dienstleistern, wie sie eine konkrete Aufgabenstellung in ihrem Unternehmen mittels neuer Software in den Griff bekommen haben.Es finden jeweils zwei Praxis-Workshops parallel statt, sodass die Teilnehmer an den beiden Tagen insgesamt acht Workshops besuchen können. Die Teilnehmer haben aufgrund der Organisation die Möglichkeit, alle fünf Fachvorträge zu verfolgen. svWeitere Informationen und Anmeldung:www.verkehrsrundschau.de/events Veranstaltungstipp Kaufberatung auf der IAA: Das richtige Telematiksystem finden Auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover veranstaltet die VerkehrsRundschau gemeinsam mit dem Verband der Automobilindustrie (VDA) am 22.September 2016 die"Telematik-Kaufberatung". Die zweistündige Fachkonferenz, 14.00 bis 16.00 Uhr, soll an Telematik Interessierten helfen, das zu ihrem Unternehmen passende System auszuwählen. Veranstaltungsort ist Convention Center CC, Saal 15/16 auf dem Messegelände.Profis informierenInhalte der Veranstaltung sind exklusive Studienergebnisse zu Telematik-Integrationsportalen, präsentiert von Heinz-Leo Dudek, Professor an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg. Daniel Thommen, Geschäftsführer von Lost-n-Found, zeigt Grenzen und Möglichkeiten integrierter Lösungen im Vergleich zu spezialisierten Einzelsystemen auf. Wie der zur IAA gestartete neue App-Store von FleetBoard funktioniert und was die ersten Apps können, erklärt Dietrich Müller, Geschäftsführer von Daimler FleetBoard. Markus Lipinsky, Geschäftsbereichsleiter des neu gegründeten MAN-Bereichs Telematics and Digital Solutions, blickt in die Telematik-Zukunft und zeigt, wie Connected Car und autonomes Fahren Telematik verändern. Was moderne Trailertelematik leistet und in welche Richtung sich die Systeme entwickeln, erläutert Ralf Faust, Leiter Service Nutzfahrzeug Gruppe und Mitglied der Geschäftsführung bei Krone. svAnmeldung unter: www.verkehrsrundschau.de/events

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