Unpünktliche Züge

Immer mehr LKW-Ladungen werden per Schiene transportiert Unpünktliche ZügeDer internationale Kombinierte Verkehr hat im Jahr 2007 zwar nicht das Wachstum von 2006 erreichen können, legte aber mit neun Prozent dennoch stark zu. Das größte Problem: die Unpünktlichkeit der Züge.Drei Millionen LKW wurden 2007 im Kombinierten Verkehr (KV) auf die Schiene gebracht – deutlich mehr als im Vorjahr. Diese Bilanz zog die Internationale Vereinigung des Kombinierten Verkehrs (UIRR) auf ihrer Generalversammlung und ihrem Jahreskongress im slowenischen Portoroz. UIRR-Präsident Eugenio Muzio und die Generaldirektoren Rudy Colle und Martin Burkhardt machten keinen Hehl daraus, dass Probleme wie Streiks der italienischen Fahrer sowie der deutschen und französischen Bahner das wirkliche Potenzial des KV abschwächten. Deutschland mit großem AnteilWesentlichen Anteil am internationalen unbegleiteten KV hat Deutschland, dessen KV um sechs Prozent stieg. Auf die Bundesrepublik, Frankreich und Italien entfielen im unbegleiteten KV 85 Prozent der nationalen Beförderungen, die um neun Prozent kletterten (72.000 Sendungen). Der begleitete Verkehr erreichte ein Plus von zwei Prozent. Summa summarum bewältigten die 20 UIRR-Gesellschaften in 15 Ländern über zwei Drittel des Europa-KV.Laut Muzio bleibt das Problem der Bahn die Unpünktlichkeit. Von 23.300 kontrollierten internationalen Zügen waren bei einer Duldung von einer halben Stunde Verzug nur 59 Prozent fahrplantreu. Über ein Viertel der Züge verspäteten sich sogar um über drei Stunden und acht Prozent um mehr als 24 Stunden. Aus diesem Grund wird für Kerntrassen das Projekt "Gütesiegel" mit verbindlichen Qualitätsverpflichtungen eingeführt. Gewarnt wurde vor den Negativfolgen von 60-Tonnen-Lastzügen. Colle verwies auf eine mit dem deutschen Unternehmen Kombiverkehr initiierte Studie von TIM-Consult, wonach 60-Tonner durch eine Rückverlagerung von Bahnfracht auf die Straße eine 24-prozentige Steigerung des Güterkraftverkehrs mit sich bringen würden. Ziel sei das Gegenteil: Frachtverlagerung auf die Schiene. Rollende Landstraße knapp im PlusKonstatiert wurden beim LKW-Huckepackverkehr der Rollenden Landstraße (RoLa) auf internationalen Routen Einbußen von sieben Prozent und damit 20.000 Sendungen. Da der nationale Transport einen Zuwachs von 28 Prozent (27.000 Sendungen) erreichte, wurde ein RoLa-Gesamtergebnis von plus zwei Prozent möglich. Sloweniens Staatspräsident Danilo Türk bescheinigte der UIRR vor 250 Kongressteilnehmern eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung der EU-Umweltziele, die "ehrgeizig, aber erreichbar" seien. Für Verkehrsminister Radovan Zerjav ist der KV gerade heute "Chance und Herausforderung". EU-Landverkehrsdirektor Enrico Pasquarelli informierte außerdem darüber, dass die EU-Kommission ihre Vorschläge zur neuen Mautrichtlinie und zur Berechnung externer Kosten im Juli vorlegen werde. Die Einnahmen sollten zweckgebunden für Verkehrsprojekte verwendet werden, sagte Pasquarelli.❙❚■ Dieter Wahl

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