Nach einem Frontalzusammenstoß zweier Lkw ist im Gotthardtunnel, ein Brand ausgebrochen. Die Zahl der Opfer des schwersten Tunnelunglücks in der Geschichte der Schweiz könnte sich nach Einschätzung der Sicherheitskräfte noch drastisch erhöhen. Offiziell wisse man derzeit von zehn Toten, sagte ein Tessiner Polizeisprecher am Mittwochabend auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der Rettungs- und Sicherheitskräfte in Airolo. Bei dem am Morgen im Gotthard-Tunnel durch einen Laster-Zusammenstoß ausgelösten Feuer könnten aber noch viel mehr Menschen umgekommen sein. Acht Verletzte, darunter ein Feuerwehrmann, seien mit starken Rauchvergiftungen geborgen worden. Da der Tunnel auf 100 Metern eingebrochen sei, seien die Trümmer auf Autos gefallen. Weil es am Unglücksort immer noch brenne, könnten die Sicherheitskräfte nicht sagen, ob sich noch Opfer in den Wagen befänden. Zunächst war von mindestens neun Toten die Rede gewesen. Einer der Unglückslastwagen hatte Reifen und Kunststoffplanen geladen. Durch den Brand dieser Ladung kam es zu einer extrem starken Rauch- und Hitzeentwicklung. Feuerwehr und Rettungskräfte konnten erst nach Stunden zum Unfallort vordringen. Die Schweizer Autobahn A 2 Luzern - Chiasso ist zwischen den Anschlussstellen Göschenen und Airolo für den gesamten Verkehr gesperrt. Der Gotthard-Straßentunnel ist mit 16,3 Kilometern der längste Straßentunnel Europas und eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen durch die Alpen. Er wird voraussichtlich mehrere Tage gesperrt bleiben. Ausweichmöglichkeiten bestehen in beide Richtungen für Pkw über den Gotthardpass, für LKW ist nur die Fahrt in nördlicher Richtung möglich. (dpa/tw)
Unglück im Gotthard-Tunnel
Mindestens zehn Tote verursachte die schwerste Tunnelkatastrophe in der Schweiz