Dessau/Magdeburg. Das Umweltbundesamt befürwortet die neue Schadstoff-Plakette für Autos. „Damit ist der Weg für sauberere Luft in unseren Innenstädten frei. Ich rechne bei konsequenter Umsetzung vor allem mit erheblich weniger Feinstaubbelastungen durch den Straßenverkehr“, sagte der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Andreas Troge, heute in Dessau. Umweltzonen in Kommunen, in denen bei hoher Feinstaubbelastung nur Autos mit einer bestimmten Plakette fahren dürfen, könnten dazu beitragen, die Belastung von Mensch und Umwelt mit Stickstoffdioxid zu verringern. Auch bei diesem Schadstoff bestehe dringender Handlungsbedarf, sagte Troge. Immerhin werde an rund der Hälfte der innerstädtischen verkehrsnahen Messstationen in Deutschland der vom Jahr 2010 an einzuhaltende Stickstoffdioxid-Grenzwert von 40 Mikrogramm/Kubikmeter Luft im Jahresmittel zum Teil drastisch überschritten. Die neue Plakettenverordnung definiert vier Schadstoffgruppen für Autos und Lastwagen, die sich an den europäischen Abgasgrenzwerten orientieren. Die am 1. März bundesweit in Kraft getretene Regelung wird indes für die Autofahrer in Sachsen-Anhalt zunächst ohne Auswirkungen bleiben. Bis zum Jahresende werden nach Angaben der Landeshauptstadt Magdeburg voraussichtlich noch keine Umweltzonen eingerichtet. In Magdeburg können die Plaketten voraussichtlich von April an erworben werden. Umweltzonen seien aber nicht vorgesehen. Die Stadt Halle verwies darauf, dass Fahrzeuge künftig unter Berücksichtigung ihrer Emissionen den Schadstoffgruppen 1 bis 4 zugeordnet werden. Für die entsprechenden Gebühren müsse die Allgemeine Gebührenordnung des Landes Sachsen-Anhalt geändert werden. Dies wird nach Auskunft des Umweltministeriums noch etwa einen Monat dauern. Daher gebe es auch in Halle noch keine Plaketten. (dpa)
Umweltbundesamt befürwortet Fahrzeugplakette
UBA-Präsident Troge erwartet positive Auswirkungen auf die Feinstaubbelastung