Hannover. Gleichzeitig sei der Vorstand beauftragt worden, „weitere Wachstumsoptionen zum Ausbau des touristischen Geschäftes aufzuzeigen.“
Die von Konzernchef Michael Frenzel seit 2004 verfolgte „Zwei- Säulen-Strategie“ ist damit beendet. Frenzel hatte zuletzt im Januar noch vorgeschlagen, die Konzernzentrale in Hannover mit der Tochter Hapag-Lloyd zu verschmelzen, um die Schifffahrtssparte besser vor einer Übernahme zu schützen. Jetzt beugt sich Frenzel dem Druck der Aktionäre, die in den vergangenen Wochen eine Abspaltung von Hapag-Lloyd gefordert hatten. Vor allem der norwegische Großaktionär, der Reeder John Fredriksen, der mindestens fünf Prozent der Anteile besitzt, hatte sich dafür vehement eingesetzt und angeblich auch weitere Verbündete unter den Anteilseignern gefunden.
Alle Optionen werden geprüft
Nach dem Beschluss des Aufsichtsrates sollen für die Trennung alle Optionen bis hin zum Verkauf als Ganzes geprüft werden. Dabei seien die Interessen sowohl der Anteilseigner wie auch der Beschäftigten angemessen zu berücksichtigen. Weitere Informationen will das Unternehmen bei der Bilanzpressekonferenz an diesem Dienstag erläutern.
Insbesondere die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat hatten in den vergangenen Tagen mit Blick auf die Arbeitsplätze Bedenken gegen eine Aufspaltung des Unternehmens geäußert. Bei den strategischen Entscheidungen über die Zukunft der TUI werde die Arbeitnehmerbank einer Lösung nur zustimmen, wenn der Touristik-Standort Hannover und der Hapag-Lloyd-Standort Hamburg nicht gefährdet seien, hatte der stellvertretende Aufsichtsratschef, Jan Kahmann, in Interviews deutlich gemacht. In Hannover sind über 4000 Mitarbeiter beschäftigt, in Hamburg bei Hapag-Lloyd rund 1900.