Düsseldorf. Finanzinvestoren wollen laut einem Zeitungsbericht die Technischen Überwachungsvereine aufbrechen und so ein Stück vom lukrativen Prüfdienstleistungsgeschäft ergattern. Wie das "Handelsblatt" (Dienstag) berichtete, müssten die Private Equity Fonds dazu die Vereinsstrukturen knacken, die bislang den Verkauf von Anteilen ausschließen. Über die Auflösung der Vereine wäre eine Privatisierung der TÜV und ein anschließender Börsengang möglich, zitiert die Zeitung aus einem ihr vorliegenden Rechtsgutachten, das Investoren in Auftrag gegeben hatten. Eine Möglichkeit zum Einstieg sehen die Investoren laut Zeitung in der geplanten Fusion von TÜV Süd und TÜV Rheinland. Sie hätten einen Zusammenschluss der beiden großen Gesellschaften bereits seit längerem gefordert und wegen einer Beteiligung angeklopft, hieß es. Zuletzt sei dies die schwedische Beteiligungsgesellschaft EQT im Herbst 2007 gewesen. Die TÜV blocken derweil ab: "Es gibt keine Pläne, Investoren an dem neuen TÜV zu beteiligen oder schon jetzt an die Börse zu gehen", machte TÜV Rheinland-Chef Bruno Braun gegenüber dem "Handelsblatt" deutlich. Die Vereine wollen in diesem Zusammenhang sogar eine Stiftung gründen, die mit mindestens 25 Prozent an dem neuen Unternehmen beteiligt werden soll. TÜV-Kreise halten eine Auflösung ohnehin nur für theoretisch möglich, da bei Anwesenheit aller Mitglieder Einstimmigkeit erforderlich sei. (ah)
TÜV im Visier von Finanzinvestoren
Heuschrecken wollen an dem lukrativen Geschäft der Technischen Überwachungsvereine partizipieren