München. Nach dem Aus für den Münchner Transrapid hat Bayerns Bauindustrie indirekt eine Ablösung von Deutsche-Bahn-Chef Hartmut Mehdorn gefordert. Für die Kostenverwirrung beim Transrapid sei die Bahn verantwortlich, sagte Hauptgeschäftsführer Gerhard Hess vom Bayerischen Bauindustrieverband heute in München. „Die hohen Kosten sind das Resultat einer Planung, die allein in den Händen der Bahn lag“, betonte Hess. „Es ist unerträglich, wie sich Politik und Wirtschaft durch den Vorstand der Bahn an der Nase herumführen lassen. Hier ist die Zeit reif für personelle Konsequenzen.“ Wegen der Kostenexplosion von zunächst 1,85 Milliarden Euro auf zuletzt mehr als 3,4 Milliarden Euro hatten der Bund und Bayern gestern das Aus des Transrapid-Projektes besiegelt. Für die Kostenexplosion wurde in der öffentlichen Diskussion auch die Bauindustrie verantwortlich gemacht. Hess betonte dazu, allein die Deutsche Bahn habe die Planung bestimmt. Die Bauindustrie sei erst im Oktober und November 2007 mit der Zustellung der mehr als 200 Aktenordner Ausschreibungsunterlagen in die Lage versetzt worden, die Kosten dieser Planungsvorstellungen zu berechnen. Schon zum Zeitpunkt der Realisierungsvereinbarung im September 2007 bei Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) „wusste die Bahn - und hätte es sagen müssen -, ob die Zahl 1,85 Milliarden Euro eine realistische Kostenberechnung ist oder aber nicht“, sagte Hess. Die Bahn habe, vertreten durch Mehdorn, „die Realisierungsvereinbarung zu 1,85 Milliarden Euro aber unterzeichnet - ohne Vorbehalt“. (dpa)
Transrapid: Bauindustrie fordert Mehdorns Rücktritt

Schuldzuweisung weitergereicht: Nach dem Aus für die Magnetschwebebahn in München sieht Bauindustrie die Verantwortung bei der Deutschen Bahn