Basel. Die aktuellen Ergebnisse und deren Veränderungen gegenüber den Vorquartalen zeugen im Hinblick auf die Einschätzungen zur Transportmengenentwicklung von aufziehenden Wolken am Himmel der Transport-Konjunktur; im Hinblick auf die Preisentwicklung scheinen sich die befragten Transportdienstleister und Verlader einig zu sein, dass zwar weiterhin mit Preissteigerungen, gegenüber dem Herbst 2007 aber jetzt mit einer gewissen Beruhigung zu rechnen ist, so die Macher des Barometers.
Die Einschätzungen zur Entwicklung des Transportaufkommens im nächsten Halbjahr zeugen von einer gewissen Verunsicherung hinsichtlich der weiteren Konjunktur- und Außenhandelsentwicklung als den wesentlichen Bestimmungsgrößen der Transportnachfrage; im Übrigen sind die Erwartungen für die einzelnen Transportzweige und für die verschiedenen Relationen unterschiedlich.
Im Straßengüterverkehr wird in allen Teilmärkten weiter mit einem starken Aufkommens-Wachstum gerechnet, ebenso bei der Luft- und Seefracht im Asien-/Pazifik-Verkehr. Bei der Schiene und im Kombinierten Verkehr ist die große Skepsis wegen der Streiks bei der DB AG einer wieder etwas optimistischeren Einschätzung gewichen. Die Kurier-, Express- und Paketsendungen werden überwiegend nicht mehr so deutlich auf Wachstumskurs gesehen wie in den Vorquartalen, ebenso die Europa- und Nordamerikaverkehre bei der Luft- und Seefracht. Bei der Binnenschifffahrt wird jetzt mehrheitlich mit unveränderten Transportmengen gerechnet.
Die Einschätzungen im Bezug auf die einzelnen Transport-Relationen sind teilweise recht unterschiedlich: Binnen- und Europaverkehre werden grundsätzlich zurückhaltender und nur auf der Schiene wieder etwas optimistischer eingeschätzt. Auffällig ist die deutliche Rücknahme der Erwartungen auf der Nordatlantik-Route bei der Luft- und Seeschifffahrt. Auf weiterhin hohem, wenn auch leicht zurückgenommenen Wachstumsniveau, wird hier nur noch die Asien-/Pazifikrelation gesehen.
Die Einschätzungen zur Preisentwicklung wurden gegenüber dem Vorquartal mit einer einzigen Ausnahme – dem Binnenverkehr auf der Schiene – zurückgenommen. Für diese tendenzielle Beruhigung dürften insbesondere der sich verfinsternde Konjunkturhimmel und die weitgehende Klarheit über den Anstieg der Arbeitskosten verantwortlich zeichnen. Generell wird aber ziemlich einhellig erwartet, dass die Transportpreise weiter steigen werden – je nach Verkehrszweig und Transportmarkt allerdings unterschiedlich stark. Dabei dürfte die Erwartung steigender Energiekosten eine wichtige Rolle spielen; die Dieselkraftstoffpreise liegen momentan zwar unter dem nominellen Höchststand vom November 2007, werden aber aufgrund der Krisenstimmung in den USA in nächster Zeit wohl wieder anziehen.
Im Straßen- und Schienengüterverkehr liegen die erwarteten Preissteigerungen generell etwas über dem Durchschnitt.
Beim Seeschiff sind die erwarteten Preissteigerungen im Asien-Pazifik-Verkehr jetzt deutlich höher als in der Nordamerika-Fahrt.
Befragt wurden rund 300 Spitzenkräfte der Transport- und Verladenden Wirtschaft nach ihren kurzfristigen Prognosen (sechs Monate) hinsichtlich des Transportaufkommens und der Transportpreise im nationalen (Deutschland) sowie grenzüberschreitenden Transport nach Westeuropa und Osteuropa beziehungsweise im Luft- und Seeverkehr nach Europa, Nordamerika und Richtung Asien/Pazifik.