Wien. In einem Gipfelgespräch mit Vizekanzler Josef Pröll (ÖVP) haben am Freitag die Vertreter der österreichischen Transportwirtschaft auf ihre schwierige Situation aufmerksam gemacht und versucht, mit Hilfe der Politik ein Rettungspaket für die angeschlagene Branche zu schnüren. Das meldete die Bundessparte Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Österreich. Als Sofortmaßnahme zur Entlastung des Transportgewerbes drängten die Vertreter auf die sofortige Umsetzung der im Vorjahr vereinbarten KFZ-Steuerreform. Zur kurzfristigen Unterstützung beim Umstieg auf schadstoffarme Fahrzeuge forderten sie zudem eine bundesweite Investitionsförderung im Ausmaß von 5000 Euro pro Fahrzeug. Nach Auskunft der Bundessparte Transport und Verkehr des Wirtschaftsministeriums bekundete Vizekanzler Pröll zwar Verständnis für die Anliegen der Transporteure, wegen der angespannten Budgetsituation sähe er zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber keinen Spielraum für die Umsetzung der Forderungen. Sollte ein drittes Konjunkturpaket kommen, würden die Güterbeförderer, so Pröll, allerdings berücksichtigen. In Österreich wurden laut der Wirtschaftskammer Österreich bereits über 3000 Fahrzeuge stillgelegt. Die Zulassungszahlen für Sattelzugfahrzeuge seien seit Januar diesen Jahres um bis zu 59 Prozent gesunken. Dem gegenüber stehe ein Anstieg der Arbeitslosen im Güterbeförderungsbereich von rund 60 Prozent und der Insolvenzen um über 33 Prozent im ersten Quartal dieses Jahres. "Dazu kommt mit der geplanten Mautökologisierung per 1. Januar 2010 eine deutliche Erhöhung der Straßenmaut für LKW der Kategorie Euro 0 bis 3 und damit eine massive Entwertung des Fahrzeugbestandes", klagen die Österreicher. (ag)
Transportgipfel bei Östereichs Vizekanzler Pröll

Vertreter des österreichischen Transportgewerbes fordern Entlastung in der Krise