Frankfurt am Main. Mit einer Produktivität von 71,5 Prozent im Zeitraum 2005/2006 gehören deutsche Unternehmen weltweit zu den effizientesten. Dennoch verschwendet jeder deutsche Arbeitnehmer im Schnitt rund 26 Arbeitstage jährlich für Doppelarbeit und unnötige Wartezeiten. Zu diesem Ergebnissen kommt die siebte Globale Produktivitätsstudie der Unternehmensberatung Proudfoot Consulting. Die Studie wurde auf der Basis von rund 2.500 Analysen erstellt, die in 266 Unternehmen in 38 Ländern durchgeführt wurden. Ferner wurden rund 500 Führungskräfte aus 15 Ländern befragt, knapp fünf Prozent davon aus dem Bereich "Transport und Logistik". Erfreuliches Ergebnis: Insgesamt 80,7 Prozent der befragten Manager im Sektor Transport und Logistik gaben an, dass die Produktivität in ihren Unternehmen im letzten Jahr gestiegen sei. Zum Vergleich: Der Querschnittswert durch alle Branchen liegt nur bei 70,1 Prozent. 19,2 Prozent der Führungskräfte im Bereich Transport und Logistik schätzten die Produktivitätssteigerung auf 15 bis20 Prozent ein, 15,4 Prozent sogar auf über 20 Prozent. Nur 7,6 Prozent bewerteten die Produktivitätsentwicklung im vergangenen Jahr als rückläufig. 7,7 Prozent gingen von einer gleichbleibenden Produktivität aus. Den zweitgrößten Produktivitätszuwachs verzeichnete der Sektor Fertigung mit 80,4 Prozent, gefolgt vom Bereich Konstruktion (71,4 Prozent). Im Bereich des Großhandels gingen rund zwei Drittel der befragten Manager (68,9 Prozent) von einer Produktivitätssteigerung aus, im Einzelhandel waren es genau 68 Prozent. Wie aus der Studie ferner hervorgeht, lag die weltweite Arbeitsproduktivität im untersuchten Zeitraum bei 68,6 Prozent – 3,9 Prozent mehr als im Zeitraum 2003/2004. Am unproduktivsten wird demnach in Frankreich gearbeitet, wo die Produktivität lediglich bei 64 Prozent liegt. Ein Teil der Produktivitätsverbesserung der vergangenen Jahre gehe auf die starke Konjunktur zurück, sagt Peter Ascher, der das Proudfoot-Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz leitet. "Volle Auftragsbücher bedeuten größere Stückzahlen, weniger Werkzeugwechsel und Wartezeiten – aber von diesen Vorteilen profitieren auch die Wettbewerber", gibt Ascher zu bedenken. Entwarnung für die deutsche Wirtschaft könne daher trotz der positiven Entwicklung nicht gegeben werden. Auch die Billiglohnländer hätten damit begonnen, ihre Abläufe effizienter zu gestalten. Als Hauptursachen für verschwendete Arbeitszeit sieht die Studie fehlende Management-Systeme und eine schlechte Mitarbeiterführung der Chefs. Dennoch sehen die deutschen Führungskräfte überdurchschnittlich optimistisch in die Zukunft. 83 Prozent von ihnen sagen weitere Produktivitätssteigerungen im nächsten Jahr voraus. Der weltweite Durchschnitt liegt hingegen bei nur 79 Prozent. (stb)
Transport- und Logistikunternehmen steigern Produktivität
Laut einer aktuellen Studie hat die globale Produktivität im Sektor Transport und Logistik im vergangenen Jahr überdurchschnittlich zugenommen. Die Zahlen beruhen auf einer Selbsteinschätzung von Managern