Tiefensee: „Port Package 2“ gefährdet Arbeitsplätze

11.01.2006 09:18 Uhr

Bundesverkehrsminister fürchtet „Entlassungen in größerem Umfang“ in den deutschen Häfen

Bremerhaven. Die umstrittene EU-Hafenrichtlinie „Port Package 2“ gefährdet aus Sicht von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) viele Arbeitsplätze in Deutschland. Sie führe nicht wie von der Europäischen Kommission geplant zu mehr Wettbewerb und höherer Qualität der Seehäfen, sagte der Minister der „Nordsee-Zeitung“ aus Bremerhaven. „Wir befürchten, dass es dann in den Häfen zu Entlassungen in größerem Umfang kommen wird“, so der Bundesverkehrsminister. Vor den europaweiten Demonstrationen von Hafenarbeitern und Seeleuten sprach sich Tiefensee für transparente und faire Wettbewerbsbedingungen aus, die zur Stärkung des Logistikstandorts Europa und zur Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze beitragen. „Port Package 2“ erreiche diese Ziele jedoch nicht. „Die Hafenrichtlinie würde die maritime Wirtschaft und unsere Seehäfen schwächen“, sagte Tiefensee. Dabei sei es gerade diesem Wirtschaftszweig zu verdanken, dass Deutschland Exportweltmeister sei. Mit „Port Package 2“ will die EU-Kommission für mehr Wettbewerb zwischen den Häfen sorgen. Nach der Richtlinie sollen Lotsendienste, Schleppdienste oder das Löschen von Ladung an zeitlich befristete Konzessionen gebunden werden. Reedereien soll das Be- und Entladen von Schiffen erlaubt werden, was bisher nur von den in den Häfen ansässigen Unternehmen geleistet wurde. (dpa/sb)

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