Testfahrten: Mautkontrollsystem äußerst löchrig

07.07.2005 11:10 Uhr

Bei einem Test mehrerer Speditionen wurden nur vier Prozent der Mautpreller erwischt, berichtet das ZDF

Mainz. Das Mautkontrollsystem auf deutschen Autobahnen ist nach einem ZDF-Bericht von Mautprellern leicht zu unterlaufen. An drei Tagen im Mai hätten Spediteure durch Schwarzfahrten das System getestet, berichtete das ZDF im „heute-journal“. Beteiligt gewesen seien 70 Lastwagen, die in mehr als 140 Fahrten etwa 33.000 Kilometer zurückgelegt hätten. Aber nur drei Fahrzeuge seien auf frischer Tat von Einsatzfahrzeugen des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) und zwei von den elektronischen Mautbrücken erfasst worden. Erst vor kurzem hatten Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) und der BAG-Präsident Ernst Vorrath erklärt, Sonderprüfungen zum Beispiel bei Nacht und an Grenzen hätten keine auffällige Mautprellerei ergeben. Die Beanstandungsquote sei inzwischen sogar auf unter zwei Prozent zurückgegangen. Mit den Mautkontrollen will sich heute die Spediteurs- und Logistikbranche in einer Pressekonferenz in Berlin befassen. Bei den Tests hatten die Fahrer die On Board Unit (OBU) auf manuellen Betrieb umgeschaltet. Auf den Abrechnungsbelegen von Toll Collect für die Einzelfahrten seien die Routen zwar genau dokumentiert, aber mit „Null Euro“ in Rechnung gestellt. Dem Abrechnungssystem des Mautbetreibers fehle damit eine interne Plausibilitätskontrolle, denn die Null-Euro-Fahrten hätten zu einem Bußgeldanhörungsverfahren führen müssen. Bei Toll Collect hieß es dazu auf Anfrage, ein Abgleich dieser Belege mit möglichen Einbuchungen an Terminals sei aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht möglich. (dpa/sb)

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