Berlin/Frankfurt. Die Entscheidung über mögliche neue Streiks bei der Deutschen Bahn soll an diesem Samstag fallen. Das Unternehmen und die Lokführergewerkschaft GDL gingen heute in die letzte Phase von Tarifverhandlungen, die den drohenden Arbeitskampf abwenden sollen. Wenn die Gespräche scheitern, könnten bereits am Montag bundesweit unbefristete Arbeitsniederlegungen im Fern-, Nah- und Güterverkehr beginnen. „Die Verhandlungen laufen und es gibt nach wie vor Bewegung“, sagte ein GDL-Sprecher, ohne Details zu nennen. Beide Seiten rechneten heute mit Gesprächen bis in den Abend hinein. Das Ende sei offen, sagte ein Bahnsprecher. Der Gewerkschaftssprecher teilte mit, die Gespräche könnten eventuell am Samstag fortgesetzt werden. Die GDL werde am Samstagnachmittag eine Mitteilung herausgeben und die Öffentlichkeit über das weitere Vorgehen informieren. Die Tarifexperten von Bahn und GDL trafen sich heute abermals an einem geheim gehaltenen Ort. An den Verhandlungen nahmen der GDL-Vorsitzende Manfred Schell und die Deutsche-Bahn-Personalchefin Margret Suckale teil. Verhandelt wurde laut Gewerkschaft weiterhin über Fragen des Entgelts und der Arbeitszeit. Beide Tarifparteien hatten sich am Mittwoch wieder zusammengesetzt. Die zwischenzeitlich geplatzten Gespräche waren erst auf Druck der Bundesregierung kurz vor Weihnachten wieder aufgenommen worden. Die Deutsche Bahn hatte der GDL zuletzt mindestens acht Prozent mehr Geld geboten, nach dem Abbruch der Gespräche durch die GDL aber alle Angebote zurückgezogen. Die Gewerkschaft forderte mindestens zehn Prozent mehr Geld und einen eigenständigen Tarifvertrag. Für eine Lösung des Tarifstreits ist auch eine Verständigung der drei Bahngewerkschaften GDL, Transnet und GDBA nötig. (dpa/sb)
Tarifverhandlungen: Bahnstreik noch nicht abgewendet
Gespräche zwischen Deutscher Bahn und Lokführergewerkschaft halten an: Entscheidung über möglichen Streik fällt am Wochenende