Lissabon. Portugal hat den seit längerem geplanten Privatisierungsprozess der staatlichen Airline TAP eingeleitet und einen zeitlichen Fahrplan genannt. Nach Ankündigung der Regierung soll der Bieterprozess in Kürze beginnen und möglichst bis Jahresende abgeschlossen werden. Die größten Chancen auf den Zuschlag hätten Bewerber, die auch nach der Übernahme der Mehrheitsanteile den Status der Airline als nationalen Carrier beibehalten und garantieren würden, heißt es aus Lissabon.
Die 1945 gegründete Linie ist Mitglied der Star Alliance um Lufthansa, United und Turkish Airlines. Bereits im Vorfeld des demnächst beginnenden Bieterverfahrens hatte die International Airlines Group (IAG) mit deren Töchtern British Airways und Iberia ihr generelles Interesse an einem Einstieg bei der TAP signalisiert. Gleiches gilt für die brasilianische TAM, die sich derzeit mit der in Chile beheimateten LAN zusammenschließt.
Für das abgelaufene erste Halbjahr meldete TAP Portugal aufgrund hoher Treibstoffkosten, eines Streiks der Mitarbeiter sowie des traditionell schwierigen Geschäfts zu Beginn eines Kalenderjahres einen Verlust von rund 112 Millionen Euro. Zugleich stieg der Gesamtumsatz in den ersten sechs Monaten auf 1,08 Milliarden Euro. Das Luftfrachtgeschäft trug rund neun Prozent zum Umsatz bei und arbeitete nach Auskunft der Division mit Gewinn. (hs)