Berlin. Die Grenze der Mobilität ist in Deutschland auf Grund des schlechten Zustands der Fahrbahnen und mangelnder Kapazität nahezu erreicht. Der Bund sollte einer heute vorgestellten Studie zufolge zwei bis drei Milliarden Euro pro Jahr mehr in den Straßenausbau investieren, um Staus angesichts des rapide wachsenden Verkehrs zu vermeiden. VW-Chef Bernd Pischetsrieder kritisierte den Zustand von Deutschlands Straßen und sieht dringenden Handlungsbedarf. Die momentanen Straßenzustände seien „unzumutbar“, sagte Pischetsrieder bei der Präsentation der Studie „Mobilität 2020“ in Berlin. Den Ergebnissen zufolge wird der Autoverkehr bis 2020 im Bundesschnitt um 20 Prozent im Vergleich zu 2002 zunehmen, der LKW-Verkehr um 24 Prozent. Betroffen davon seien vor allem die Ballungsräume in Westdeutschland, während der Verkehr in den neuen Ländern insgesamt rückläufig sein werde. Für die Bahn gebe es ähnliche Zuwachsraten. Dabei wachse der Personentransport um 22,5 Prozent und der Güterverkehr um 55 Prozent. Der Technikprofessor Franz Pischinger forderte bei der Vorstellung der Studie Bund und Länder auf, Verkehrsmanagement und –leitsysteme besser miteinander zu verzahnen. Auch müsse der Verkehrswegeplan bis 2015 abgearbeitet werden. Die Studie geht von einer gleich bleibenden Bevölkerung in Deutschland mit 82 Millionen Menschen und durchschnittlichen Raten des Wirtschaftswachstums von jährlich mindestens 1,8 Prozent aus. Die Studie wurde vom Wissenschaftskreis Acatech - dem Konvent für Technikwissenschaften der Union der Deutschen Akademie der Wissenschaften - erstellt. Mitgewirkt haben auch das Bundesverkehrsministerium, die Deutsche Bahn und die Autoindustrie. (dpa/sb)
Studie: Wachsender Verkehr braucht mehr Geld
Wissenschaftler fordert jährlich zusätzlich zwei Milliarden Euro für den Straßenbau