Hannover. Die boomende Lastwagen-Branche kann auch in den kommenden Jahren weltweit mit einem starken Wachstum rechnen. Die Nachfrage nach Lastwagen steigt einer Studie zufolge voraussichtlich von heute 9,5 Millionen um 27 Prozent auf mehr als 12 Millionen im Jahr 2015. Wachstumsschwerpunkte sind vor allem Indien und China sowie Osteuropa. Das sind Kernergebnisse einer gemeinsamen Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und des Instituts für Automobilwirtschaft, die anlässlich der IAA Nutzfahrzeuge veröffentlicht wurde. Die Ursachen für die steigende Nutzfahrzeug-Nachfrage seien je nach Region unterschiedlich, hieß es. In den „reifen Märkten“ Westeuropa und Nordamerika löse sich ein aufgestauter Nachholbedarf auf, in Osteuropa und Asien gebe es einen „dramatischen Wachstumsprozess“. In den besonders wachstumsträchtigen Märkten Chinas, Indiens und Russlands verfügten lokale Hersteller über eine nach wie vor starke Marktposition. „Die meisten dieser Hersteller sind technologisch betrachtet nicht wettbewerbsfähig und werden häufig durch Einfuhrbeschränkungen geschützt“, sagte Professor Willi Diez vom Institut für Automobilwirtschaft in Nürtingen. „Bei einer weiteren Öffnung der Märkte werden sie kaum überlebensfähig sein.“ Sie würden gezwungen sein, Kooperationen mit nordamerikanischen, europäischen oder japanischen Herstellern einzugehen. Einige dürften auch von westlichen oder japanischen Herstellern übernommen werden und ganz vom Markt verschwinden. In der Studie heißt es zudem, der Konsolidierungsprozess im europäischen Transportgewerbe werde in den nächsten Jahren weiter voranschreiten. Erwartet wird, dass die Zahl der selbstständigen Spediteure in Westeuropa bis 2015 um mindestens zehn Prozent zurückgeht. Der Wettbewerb mit Speditions- und Transportunternehmen aus osteuropäischen Ländern werde sich verschärfen. (dpa/sb)
Studie: Bis 2015 starkes Wachstum für LKW-Branche
Nutzfahrzeugboom hält an: Wachstumsschwerpunkte sind nach einer KPMG-Studie vor allem Indien und China sowie Osteuropa