Berlin. Auf deutschen Äckern könne ausreichend Biomasse angebaut werden, um 20 Prozent des heutigen Kraftstoffbedarfs zu decken, stellte eine am Mittwoch veröffentlichte Studie im Auftrag von Bundesregierung sowie Mineralöl- und Automobilwirtschaft fest. Beim Biokraftstoff BTL - Biomass to Liquid - ließen sich die Kosten für die Produktion letztlich auf unter 80 Cent je Liter senken, berichtete der Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur (Dena), Stephan Kohler. Auch Vertreter der Bundesregierung und der Mineralöl- und Automobilwirtschaft sprachen von einer vielversprechenden Entwicklung. Sie könnte nach Aussage der Experten nach Auswertung eines geplanten BTL-Großversuchs etwa von 2012 an Bedeutung an deutschen Tankstellen finden. Die Wirtschaft verlangt von den Energie-Landwirten jedoch die Produktion von Mindestmengen und damit langfristige Lieferverträge. Bis zum Jahr 2030 liege das technische BTL-Potenzial bei 35 Prozent des deutschen Kraftstoffbedarfs. "Biokraftstoffe sind bisher und auf absehbare Zeit die einzige Alternative zu fossilen Kraftstoffen", sagte der Abteilungsleiter im Bundesagrarministerium, Clemens Neumann. "Sie können einen wichtigen Beitrag für Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Wertschöpfung im ländlichen Raum leisten." Nach Aussage von Kohler wird der CO2-Ausstoß durch den BTL-Einsatz anteilig um 90 Prozent verringert.
Studie: Biomasse kann künftig 20 Prozent des Spritbedarfs decken
Konventionelle Treibstoffe wie Benzin und Diesel können technisch schon in wenigen Jahren zu einem erheblichen Teil von Biokraftstoffen der zweiten Generation ersetzt werden.