Die Verkehrssituation in Frankreich hat sich zugespitzt. Noch immer blockieren Transportunternehmer und Spediteure aus Protest gegen die hohen Treibstoffpreise die Erdölraffinerien und Treibstofflager des Landes. Dabei werden sie von anderen betroffenen Gruppen wie dem Taxigewerbe und den privat organisierten Notdiensten unterstützt. Bretonische Bauern haben die Schnellstraßen zwischen Rennes und Lavalle blockiert und drohen damit, die gesamte Region lahmzulegen. Der Präfekt leitete Maßnahmen zur Benzinrationierung ein. Gestern kam es bereits zu ersten Panikkäufen mit langen Warteschlangen vor den Tankstellen, von denen etliche schon leergepumpt sind. Ausländischen LKW-Fahrern, die nach oder durch Frankreich fahren müssen, wird dringend empfohlen, sich mit einer Notration auszurüsten. Unterdessen hat eine weitere Verhandlungsrunde zwischen Verkehrs- und Transportminister Jean-Claude Gayssot und den Vorsitzenden der drei Transportverbände TLF, FNTR und Unostra bis zur Stunde zu keiner Einigung geführt. Die Unternehmervertreter, die für den Straßengütertransport anfangs eine Absenkung der Kraftstoffsteuer von fast zwei Mark verlangt hatten, waren mit ihren Forderungen bis zum Mittag auf 1,20 Mark heruntergegangen. Der Minister will bislang aber nur eine Absenkung um maximal 75 Pfennig pro Liter zubilligen. Wie lange die Aktionen noch dauern werden, ist völlig ungewiss. Kommt eine Einigung zwischen Regierung und Transportverbänden nicht bald zu Stande, dürfte sich die Situation sehr schnell dramatisieren.
Streik: Situation spitzt sich zu
Frankreich droht ein weiteres Mal eine totale Blockade.