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Streik kostet deutsche Wirtschaft Millionen

07.08.2007 10:55 Uhr
Streik kostet deutsche Wirtschaft Millionen
Bis zu bis zu 80 Prozent der auf Schiene transportierten Güter könnten still stehen (Bild: ddp)
© Foto: Norbert Millauer/ ddp

Das Deutsche Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) befürchtet erhebliche Verluste für die Wirtschaft – laut Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) könnten bis zu 80 Prozent der auf der Schiene transportierten Güter betroffen sein

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Berlin. Deutsche Unternehmen müssen sich nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wegen der angekündigten Streiks der Lokführer auf erhebliche Verluste einstellen. Komme es zu flächendeckenden Arbeitsniederlegungen bei der Güterbeförderung, „wären durchaus zwei- bis dreistellige Millionenbeträge pro Tag fällig“, sagte DIW-Verkehrsexpertin Claudia Kemfert der „Frankfurter Rundschau“. Während Betriebe der Nahrungsmittelbranche im Notfall noch auf LKW umsteigen könnten, seien insbesondere die Stahlhersteller und Metallverarbeiter „stark auf die Bahn angewiesen“. Der Lokführer-Streik bei der Bahn soll an diesem Donnerstag im Güterverkehr beginnen. Der GDL-Vorsitzende Manfred Schell sagte, der genaue Beginn und das Ende des Streiks im Güterverkehr würden erst kurzfristig bekanntgegeben, damit die Bahn keine Vorkehrungen treffen könne. „Wir hoffen, dass wir den Arbeitgeber mit diesem zeitlich befristeten Streik noch zur Räson bringen“, fügte er nach einer Sitzung des Vorstandes mit den GDL-Bezirksleitern hinzu. Große Unternehmen befürchten bereits Auswirkungen auf die Produktion. Bei einer längeren Blockade könne es Engpässe bei der Rohstoffversorgung geben, hatte der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) mitgeteilt. BME-Verbandsgeschäftsführer Holger Hildebrandt sagte, die meisten Unternehmen könnten einen Streik von ein bis zwei Tagen überbrücken. „Danach wird sich der Versorgungsengpass auf die Produktivität auswirken.“ Nach Angaben des BME könnten je nach Streikintensität bis zu 80 Prozent der auf Schiene transportierten Güter brach liegen. Rund 20 Prozent der Güter werden mit Privatbahnen bewegt. „Viele Unternehmen haben sich im Vorfeld um Alternativen zur Deutschen Bahn umgesehen", so Hildebrandt. Ausweichmöglichkeiten seien aber kaum vorhanden. Die GDL hatte den Streikbeginn nach Auszählung der Urabstimmung mit 95,8 Prozent Ja-Stimmen am Montag angekündigt. Sie fordert einen eigenständigen Tarifvertrag für die Lokführer und 31 Prozent mehr Geld. Die Bahn kritisierte den Arbeitskampf scharf und lehnte es ab, einem Ultimatum für ein neues Tarifangebot bis Dienstagabend nachzukommen. Das Arbeitsgericht Chemnitz untersagte am Montagabend einen Streik bei fünf regionalen Personenverkehrstöchtern der Bahn. Es gab dem entsprechenden Antrag der DB RegioNetz Verkehrs GmbH auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung statt. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) forderte beide Tarifparteien erneut zu Kompromissbereitschaft auf. Eine Lösung sei nur möglich, „wenn Extrempositionen verlassen werden“, so Tiefensee (dpa/tr)

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