Der Mülheimer Logistikkonzern Stinnes will im Bereich des elektronischen Handels in diesem und im nächsten Jahr insgesamt 40 Millionen Euro investieren. Das kündigte der Stinnes-Vorstandsvorsitzende Wulf Bernotat am Donnerstag in Mülheim an. In allen Geschäftsfeldern des Unternehmens seien E-Commerce-Projekte entwickelt worden. Mit ihnen will der Konzern im Jahr 2004 einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro machen; der Gewinn aus E-Commerce-Projekten soll dann 60 Millionen Euro betragen.
Dabei will sich Stinnes auf den so genannten "B2B"-Bereich konzentrieren, den Handel zwischen Unternehmen. Größtes Projekt ist eine Komplettdienstleistung im Bereich Verkehr. Hier will Stinnes künftig nicht nur den Warentransport organisieren, sondern auch Informationen über Lagerbestand oder Kundenverhalten liefern. Damit soll beispielsweise der Handel auf elektronischen Marktplätzen abgewickelt werden, sagte für E-Commerce zuständige Vorstand Bernd Flickinger. Für Importfirmen, den Handel mit chemischen Produkten und Stahl plant Stinnes gesonderte elektronische Handelsplätze.
Bernotat zeigte sich überzeugt, dass die Logistik der entscheidende Erfolgsfaktor im elektronischen Handel sei. Viele neu gründete Firmen seien auf der Suche nach kompetenten Partnern für Transport, Lagerung und Verpackung. Für Stinnes sei es in diesem Bereich entscheidend, schneller zu sein als die Konkurrenz, sagte Bernotat. Denn insgesamt sei E-Commerce kein Geschäft ohne Risiko: "Was hier gemacht wird, ist auch ein gigantisches trial-and-error-Verfahren (Versuch-und-Irrtum-Verfahren)." (dpa)